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Das schnellste Tier der Welt: Wanderfalke

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Foto: pixabay.com

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Die meisten Menschen antworten auf die Frage nach dem schnellsten Tier: Gepard! Was hättet ihr erwidert? Mal ehrlich, hättet ihr gewusst, dass ein Vogel diesen Rekord hält? Der Wanderfalke ist zwar der größte Vertreter innerhalb der Familie der Falken, wirkt aber mit seinem blaugrau, weiß oder cremefarbenen Gefieder eher unspektakulär. Das ändert sich spätestens, wenn man den Vogel im Sturzflug erlebt.

Beute schlagen

Wanderfalken ernähren sich von kleinen bis mittelgroßen Vögeln (in der Regel nicht schwerer als 500 Gramm). Ihre Beute schlagen sie im Flug. Dazu kreisen sie in großer Höhe am Himmel und lauern darauf, dass unter ihnen ein Vogel vorbeifliegt.

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Haben sie ein Opfer erspäht, stürzen sie sich schräg in seine Richtung hinab oder gehen direkt in den Sturzflug. Dabei erreichen sie Geschwindigkeiten von mehr als 300 Kilometer in der Stunde (ihre Normalgeschwindigkeit liegt bei ca. 100 km/h). Wie ein Geschoss rast der Jäger auf sein Ziel zu und tötet es in den meisten Fällen alleine durch die Wucht des Aufpralls. Ist das nicht der Fall, wird mit einem Biss in das Genick nachgeholfen.

Voll vorbei

Diese Jagdmethode birgt Risiken und hat nicht in immer, sondern nur ungefähr in jedem sechsten bis achten Fall, Erfolg. Meistens schießt der Wanderfalke mit Schmackes am Ziel vorbei. Grund dafür ist, dass er – hat er einmal die Flügel angelegt, die Füße eingezogen und mächtig Fahrt aufgenommen – nicht mehr in der Lage ist, seine Richtung zu korrigieren. Sein Opfer kann das aber sehr wohl. Vögel (zum Beispiel Tauben), die den Jäger rechtzeitig bemerken, fliegen in kleinen Kreisen und entgehen dadurch unter Umständen dem Angriff, denn der Wanderfalke ist weit weniger wendig und kann ihren Bewegungen nicht folgen. Kleinere Vögel wie Stare, nutzen eine andere Strategie und lassen sich sofort fallen.

Am liebsten Tauben

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Ob es daran liegt, dass Tauben gerne stur geradeaus fliegen und damit leicht zu schlagen sind, oder ob sie besonders gut schmecken, weiß allein der Falke. Seine Nahrungsvorliebe macht ihn bei Brieftaubenzüchtern extrem unbeliebt, in Städten mit Taubenplage ist er dagegen ein willkommener Gast. In Ermangelung von Felsen, ihrem bevorzugten Nist- und Brutplatz leben die Großstadt-Wanderfalken zum Beispiel in Kirchtürmen. Brutpaare sind unter anderem aus München, Hamburg, Berlin, aber auch aus Lübeck bekannt. Gibt es auch bei euch in der Nähe Wanderfalken?

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Autor: Karolin Küntzel

Jahrgang 1963, ist freiberufliche Autorin, Dozentin und Kommunikationstrainerin. Sie studierte Germanistik, Geschichte und Weiterbildungsmanagement in Berlin und war lange Zeit in der freien Wirtschaft tätig. Seit 2006 ist sie selbstständig, unterrichtet und schreibt Sachbücher für Kinder und Erwachsene. Ihre Wissbegier hat sie quasi zum Beruf gemacht. Sie lebte mehrere Jahre alleine in einem Haus im Wald, mehrere Wochen mit einer kleinen Crew auf einem Schiff auf dem Atlantik und bezeichnet sich selbst als überzeugte Rausgängerin. Sie sieht gerne unter Steinen nach. Mehr Infos unter: www.karibuch.de

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