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Seltsames über Seesterne

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Foto: pixabay.com

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Vor ein paar Tagen wurden an der Küste von Sylt und St. Peter Ordíng Tausende Seesterne angeschwemmt. Der Strand war übersät mit toten Tieren und bisher konnte niemand so recht erklären, was der Auslöser des Massensterbens war. Grund genug, mich ein wenig über den Gemeinen Seestern (Asterias rubens) zu informieren. Seltsames fand ich dabei.

Ohne Hirn und Herz

Der Gemeine Seestern besitzt wie alle Seesternarten weder ein Gehirn noch ein Herz. Die sensorische und koordinatorische Steuerung des Tieres wird von Nerven- und Wassergefäß-Systemen übernommen, die den Körper des Seesterns durchziehen.

Sehen ohne Augen

Seesterne haben anstelle von Augen Lichtsinneszellen, mit denen sie Hell-dunkel-Unterschiede wahrnehmen können. Diese Lichtzellen befinden sich an den Spitzen der Ärmchen.

Außerhalb essen

Foto: J. Prinz

Foto: J. Prinz

Die räuberischen Seesterne lieben Miesmuscheln und haben eine Methode perfektioniert, die Muschel zu öffnen. Sie haften sich mit ihren Ärmchen an beide Seiten der Muschel und ziehen mit großer Kraft über längere Zeit an den Schalen. Wird die Muschel müde und öffnet die Schalen ein kleines bisschen, stülpt der Seestern seinen Magen nach außen und in die Muschelöffnung hinein. Die Muschel wird von ihm anschließend direkt in ihrer Schale verdaut.

Ärmchen ab – Ärmchen dran

Verliert ein Seestern einen Arm, wächst dieser wieder nach. Das Regenerationsvermögen der Tiere ist so enorm, dass selbst aus einem einzelnen Arm ein ganzer Seestern nachwachsen kann. Das wissen heute auch die Austernfischer, bei denen die gefräßigen Seesterne gar nicht gerne gesehen sind. Zerteilten sie die Tiere früher und warfen sie zurück ins Meer in dem Glauben, sie damit los zu sein, sammeln sie die Seesterne heute von den Muschelbänken und vergraben sie an Land.

Was der Seestern noch kann, erzählen wir euch in einem späteren Beitrag. Dann gibt es vielleicht auch neue Erkenntnisse zu den massenhaften Strandungen.

Foto: K. Küntzel

Foto: K. Küntzel

Steckbrief

Gemeiner Seestern (Asterias rubens)

Ordnung: Stachelhäuter

Größe: 15–30 Zentimeter im Durchmesser

Farbe und Aussehen: orange-rot, gelblich, bläulich oder bräunlich, fünf Arme

Vorkommen: Atlantik, Nordsee, westliche Ostsee

Nahrung: Vorwiegend Muscheln sowie andere Weichtiere, Fischeier

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Autor: Karolin Küntzel

Jahrgang 1963, ist freiberufliche Autorin, Dozentin und Kommunikationstrainerin. Sie studierte Germanistik, Geschichte und Weiterbildungsmanagement in Berlin und war lange Zeit in der freien Wirtschaft tätig. Seit 2006 ist sie selbstständig, unterrichtet und schreibt Sachbücher für Kinder und Erwachsene. Ihre Wissbegier hat sie quasi zum Beruf gemacht. Sie lebte mehrere Jahre alleine in einem Haus im Wald, mehrere Wochen mit einer kleinen Crew auf einem Schiff auf dem Atlantik und bezeichnet sich selbst als überzeugte Rausgängerin. Sie sieht gerne unter Steinen nach. Mehr Infos unter: www.karibuch.de

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