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So legt man eine Totholzhecke an

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Foto: K. Küntzel

Foto: K. Küntzel

Auch wenn der Name anderes suggeriert: Eine Totholzhecke steckt voller Leben. Innerhalb kürzester Zeit entwickelt sie sich zu einem wichtigen Lebensraum für Insekten, Vögel und Kleinsäuger wie Igel. Sie anzulegen ist nicht schwer. Wie es geht, lest ihr hier.

Wir hatten dieses Jahr mal wieder die Baumpfleger zu Besuch. Ihr Job war, in die Wipfel unserer Eichen und in die Krone der Linde zu klettern, morsches Holz zu entfernen und zu tief hängende Äste zu kappen. Bei drei mächtigen Bäumen kommt einiges an Baumschnitt zusammen. Im Garten lagen große Haufen und warteten förmlich darauf, zu einem Projekt zu werden. Meines hieß: Eine Totholzhecke anlegen.

Vier Fliegen mit einer Klappe

Der Bau einer Totholzhecke bietet viele Vorteile:

Foto: pixabay.com

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  • Der Offensichtliche: Der Baumschnitthaufen ist fein säuberlich geschichtet und der Garten wieder stolperfrei begehbar.
  • Der Ökologische: Tierarten können sich in der Hecke ansiedeln oder einen temporären Unterschlupf finden, brüten, ihre Jungen aufziehen oder überwintern. Die Hecke ist Lebensraum für Rotkehlchen und Zaunkönig, Insekten wie Hummeln, Wildbienen, Käfer, aber auch für Kleinsäuger wie Wiesel, Maus und Igel. Auch Pflanzen können sich dort ansiedeln. Die Qualität des Bodens im Bereich der Hecke verbessert sich außerdem durch das Verrotten des Materials.
  • Der Ökonomische: Baum- und Strauchschnitt muss nicht mehr kostenpflichtig entsorgt werden. Wir sparen uns einige Fuhren zur Kompostieranlage und denken auch nicht mehr über die Anschaffung eines Häckslers nach.
  • Der Komfortable: Eine Totholzhecke kann zusätzlich die Funktion eines Sicht- und Windschutzes übernehmen.

An die Arbeit

Foto: K. Küntzel

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Wir haben im Schatten der Eiche einen Platz ausgeguckt, der zunächst für ein rund 2,5 Meter langes und 50 Zentimeter breites Heckenstück reicht. Eingekauft haben wir zehn (an einer Seite angespitzte) Holzpfähle. Sie stützen den Baumschnitt. Die Arbeiten der Reihe nach:

  • Die erste Reihe Pfähle in den Boden rammen. Ihr Abstand zueinander sollte ungefähr 70 bis 80 Zentimeter betragen.
  • Die zweite Reihe Pfähle wird einen halben Meter versetzt vor der ersten Reihe in den Boden geschlagen.

    Foto: K. Küntzel

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  • Baum- und Strauchschnitt gesunder Pflanzen zwischen die Pfahlreihen füllen. Die dicken Äste unten, die dünneren oben und dazwischen Reisig oder auch Blätter. Schön festdrücken. Schon fertig!

Wie es weitergeht

Das Holz in der Hecke verrottet mit der Zeit (das ist gewollt!) und sackt deshalb in sich zusammen. Ihr könnt also ganz nach Belieben die Hecke von oben immer wieder neu befüllen. Auch eine Verlängerung und Erweiterung der Hecke ist, wenn es der Platz im Garten zulässt, jederzeit möglich. Wer möchte, kann die Hecke zusätzlich mit Kletterpflanzen beranken.

Autorin: Karolin Küntzel

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Autor: Karolin Küntzel

Jahrgang 1963, ist freiberufliche Autorin, Dozentin und Kommunikationstrainerin. Sie studierte Germanistik, Geschichte und Weiterbildungsmanagement in Berlin und war lange Zeit in der freien Wirtschaft tätig. Seit 2006 ist sie selbstständig, unterrichtet und schreibt Sachbücher für Kinder und Erwachsene. Ihre Wissbegier hat sie quasi zum Beruf gemacht. Sie lebte mehrere Jahre alleine in einem Haus im Wald, mehrere Wochen mit einer kleinen Crew auf einem Schiff auf dem Atlantik und bezeichnet sich selbst als überzeugte Rausgängerin. Sie sieht gerne unter Steinen nach. Mehr Infos unter: www.karibuch.de

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