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Natur und so

Tierisch sauberes Produkt: Gallseife

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Foto: pixabay.com

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Tomatensoße kann ja echt lecker sein – auf dem frisch gewaschenen Lieblings-T-Shirt ist sie dagegen ein Ärgernis. Mist, ein Fleck! Und wie geht der wieder weg? Da gibt es viele Möglichkeiten und fast ebenso viele Regalmeter im Drogeriemarkt mit unzähligen Fleckenmitteln. Die meisten davon sind echte Chemiekeulen und deshalb will ich sie nicht benutzen. Ich schwöre auf Gallseife, denn die geht fast jedem Fleck an die Wäsche.

Was Gallseife ist und wie sie funktioniert, lest ihr heute.

Ochsengalle zu Seife

Foto: pixabay.com

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Gallseife heißt tatsächlich so, weil Ochsengalle in dem Produkt verarbeitet ist. Maximal acht Prozent sind in der Seife enthalten und dieser Stoff ist es, der für die hervorragende Fleckbeseitigung verantwortlich ist. Wirksam sind die in der Rindergalle enthaltenen Salze und Säuren, die nun nicht mehr die Verdauung des Tieres unterstützen, sondern die Fleckbekämpfung auf Textilien. Der Hauptbestandteil der Gallseife ist Kernseife und wer schon einmal versucht hat, hartnäckige Flecken ausschließlich damit zu entfernen, weiß, dass das nicht so einfach ist. Erst in Kombination wird die Seife zum bewährten Fleck-weg-Wunder. Schon Mitte des 19. Jahrhunderts schätzte man die Seife und ihre unkomplizierte Anwendung, dann geriet sie etwas in Vergessenheit. Inzwischen nimmt der Absatz wieder Fahrt auf, nicht zuletzt, weil Verbraucherzentralen und Öko-Läden die Seife als günstiges und umweltfreundliches Naturprodukt empfehlen.

Obst und Fett – fest und flüssig

Foto: K. Küntzel

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Gallseife bekommt ihr als kompaktes grünbraunes Seifenstück oder in flüssiger Form und dann kann sie auch durchsichtig sein. Sie löst sowohl Obst-, Fett- und Eiweißflecken. Dazu feuchtet ihr den Fleck an und reibt dann mit dem Seifenstück darüber. Nach ein paar Minuten Einwirkzeit wascht ihr das Kleidungsstück per Hand oder in der Maschine aus. Auch die flüssige Gallseife tragt ihr einfach auf den Fleck auf (anfeuchten ist hier nicht notwendig), lasst sie einwirken und wascht die Kleidung anschließend. Wichtig ist gründliches Spülen der behandelten Kleidung, sonst kann es euch passieren, dass von der Gallseife selbst ein sichtbarer Fleck übrigbleibt. Passiert ist mir das allerdings noch nie, obwohl ich Gebrauchs- und Waschanweisungen selten sklavisch befolge.

Falls ihr also auch zu der Spezies der Nicht-Veganer und Ständig-Kleckerer zählt oder solche Exemplare euren Haushalt bevölkern, lohnt sich vielleicht ein Versuch.

Autorin: Karolin Küntzel

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Autor: Karolin Küntzel

Jahrgang 1963, ist freiberufliche Autorin, Dozentin und Kommunikationstrainerin. Sie studierte Germanistik, Geschichte und Weiterbildungsmanagement in Berlin und war lange Zeit in der freien Wirtschaft tätig. Seit 2006 ist sie selbstständig, unterrichtet und schreibt Sachbücher für Kinder und Erwachsene. Ihre Wissbegier hat sie quasi zum Beruf gemacht. Sie lebte mehrere Jahre alleine in einem Haus im Wald, mehrere Wochen mit einer kleinen Crew auf einem Schiff auf dem Atlantik und bezeichnet sich selbst als überzeugte Rausgängerin. Sie sieht gerne unter Steinen nach. Mehr Infos unter: www.karibuch.de

2 Kommentare

  1. Gallseife besteht meines Wissens nach nicht mehr aus Galle sondern synthetischen Stoffen.
    Oder irre ich mich da?
    Viele Grüße Dieter

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