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Warnung vor dem Asiatischen Laubholzbockkäfer

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Foto: pixabay.com

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Auf dem Weg zur „Garten München“ fielen mir an der Autobahnabfahrt die Warnschilder auf, auf denen vor einem Käfer mit einem echt langen Namen gewarnt wird. Wer soll das denn so schnell lesen, wenn er um die Kurve fährt? Zum Glück begegnete mir solch ein Quarantänezonen-Schild später noch einmal an einer roten Ampel und seitdem weiß ich, dass bei uns in der Region die Angst vor dem Asiatischen Laubholzbockkäfer umgeht.

Was ist das denn für ein Kerlchen?

Ein eingeschleppter Schädling

Foto: K. Küntzel, nach einer Postkarte der LfL

Foto: K. Küntzel, Detail einer Postkarte der LfL

Wie viele andere Tiere auch hat der Käfer bei uns eigentlich gar nichts zu suchen. Ursprünglich stammt er aus Asien, kam dann aber mit Holzlieferungen zu uns und fühlt sich seitdem anscheinend auch ganz wohl. Laubbäume gibt es schließlich auch hier und die mag er ganz besonders. Rosskastanie, Ahorn, Birke, Pappel oder Weide findet er besonders lecker. Das erwachsene Tier frisst Blätter und die Rinde junger Bäume. Doch auch schon vorher wird der Baum durch den Asiatischen Laubholzbockkäfer, kurz ALB, geschädigt. Das Weibchen legt seine Eier unter die Rinde, und wenn die Larven schlüpfen, ernähren sie sich zuerst auch von ihr. Später graben sie sich tief in den Baum, verpuppen sich dort und fressen sich dann ein Ausgangsloch. Ein befallener Baum kann eine beträchtliche Anzahl von Ein- und Ausbohrlöchern aufweisen und irgendwann geht er daran zugrunde.

In der Quarantänezone

Foto: K. Küntzel

Foto: K. Küntzel

Wird ein Befall mit ALB festgestellt, wird rund um den geschädigten Baum eine Quarantänezone von mindestens 2000 Metern eingerichtet. Das ist echt viel, berücksichtigt aber, dass der Käfer fliegen kann. Breitet er sich weiter aus, ist jeder befallene Baum zu fällen und das Holz zu vernichten. Die Quarantänezone bleibt außerdem mindestens vier Jahre bestehen, beziehungsweise wird erst aufgehoben, wenn vier Jahre lang kein neuer Befall festgestellt wurde. Der Baumbestand wird in dieser Zeit regelmäßig kontrolliert. Baumkletterer und ALB-Spürhunde (die gibt es wirklich!) sind im Einsatz und jeder Garten- und Baumbesitzer wird aufgerufen, ein Auge auf seinen Bestand zu werfen. Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) hat bereits ein Faltblatt herausgegeben, in dem über den Baumschädling informiert wird. Nur deshalb weiß ich jetzt Bescheid, denn im Vorbeifahren lassen sich die vielen Hinweise zur Quarantänezone nicht aufnehmen. Und leider auch nicht fotografieren. Falls ihr also mal an solch einem Schild zu Fuß vorbeikommt, macht bitte ein Foto und schickt es mir.

Autorin: Karolin Küntzel

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Autor: Karolin Küntzel

Jahrgang 1963, ist freiberufliche Autorin, Dozentin und Kommunikationstrainerin. Sie studierte Germanistik, Geschichte und Weiterbildungsmanagement in Berlin und war lange Zeit in der freien Wirtschaft tätig. Seit 2006 ist sie selbstständig, unterrichtet und schreibt Sachbücher für Kinder und Erwachsene. Ihre Wissbegier hat sie quasi zum Beruf gemacht. Sie lebte mehrere Jahre alleine in einem Haus im Wald, mehrere Wochen mit einer kleinen Crew auf einem Schiff auf dem Atlantik und bezeichnet sich selbst als überzeugte Rausgängerin. Sie sieht gerne unter Steinen nach. Mehr Infos unter: www.karibuch.de

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