Hallimasch & Mollymauk

Natur und so

Wildtiere in der Stadt: Biber in München

| Keine Kommentare

Wildtiere-Biber4-pixabay

Foto: pixabay.com

Im Münchener Stadtteil Pasing, genauer gesagt im Pasinger Stadtwald, fielen mir zuerst die drahteingezäunten Bäume auf. Beim zweiten Hinsehen entdeckte ich neben den eingesperrten Stämmen auch merkwürdig unfachmännisch gefällte Hölzer. Geht das nicht ordentlicher?

Geht es nicht, denn die Bäume wurden nicht vom Gartenbauamt gefällt, sondern von Bibern. Die Fraßspuren waren eindeutig.

 Am Fluss zu Hause

Foto: H. Janz

Foto: H. Janz

Ich konnte es kaum glauben, dass quasi mitten in der Stadt ein Biber hausen sollte. Die vielen angeknabberten und bereits gefällten Stämme ließen aber keinen anderen Schluss zu. Und die Gegend ist wirklich schön. Ein kleiner Fluss, die Würm, schlängelt sich natürlich und unbegradigt durch den Park, das Ufer ist baumbestanden und es gibt überall „Ausstiegsmöglichkeiten“ aus dem Wasser. Kein Wunder, dass sich der Biber dort wohlfühlt.

Biberschutz – Baumschutz

Je weiter ich spazierte, desto mehr Hinweise fand ich für die Anwesenheit des größten europäischen Nagetieres. Nur die Biberburg bekam ich nicht zu Gesicht. Dafür aber an den Bäumen angebrachte Zettel der Stadt, die mich über die Tiere, ihr Verhalten und die Maßnahmen zum Schutz der Bäume informierten. Aufgrund der Anschläge und späterer Recherchen weiß ich nun, dass eine ganze Biberfamilie am Fluss lebt.

Foto: pixabay.com

Foto: pixabay.com

Sie besteht aus ca. acht Tieren, den Eltern und zwei Generationen Jungtiere. Biber ernähren sich ausschließlich pflanzlich und sind auch im Winter aktiv. Dann finden sie jedoch weniger Nahrung und knabbern häufiger an den Bäumen, als im Sommer. Nicht gut für den Park! Der Bund Naturschutz hat deshalb rund 350 erhaltenswerte Bäume im Park mit Gittern versehen und lenkt die Biber durch diese Maßnahme gezielt zu jenen, die ohnehin hätten gefällt werden sollen. Diese Arbeit übernimmt nun die Biberfamilie.

Biber – voll auf Krawall

Foto: pixabay.com

Foto: pixabay.com

Das hört sich vernünftig an, gefällt aber trotzdem nicht jedem. Einschlägige Blätter titelten im letzten Jahr: „Biber fressen Pasing auf“ und „Biber-Randale im Pasinger Stadtwald!“ Nun ja, der Stadtpark war letzte Woche jedenfalls noch da und Biber habe ich auch nicht zu Gesicht bekommen, schon gar keine randalierenden. Es war vermutlich zu früh für die nachtaktiven Tiere. Da muss ich wohl noch mal bei Nacht hin, denn ich würde zu gerne wissen, wie eine Biber-Randale aussieht.

Mehr über Biber? Demnächst in diesem Blog!

Print Friendly, PDF & Email
Letzte Artikel von Karolin Küntzel (Alle anzeigen)

Autor: Karolin Küntzel

Jahrgang 1963, ist freiberufliche Autorin, Dozentin und Kommunikationstrainerin. Sie studierte Germanistik, Geschichte und Weiterbildungsmanagement in Berlin und war lange Zeit in der freien Wirtschaft tätig. Seit 2006 ist sie selbstständig, unterrichtet und schreibt Sachbücher für Kinder und Erwachsene. Ihre Wissbegier hat sie quasi zum Beruf gemacht. Sie lebte mehrere Jahre alleine in einem Haus im Wald, mehrere Wochen mit einer kleinen Crew auf einem Schiff auf dem Atlantik und bezeichnet sich selbst als überzeugte Rausgängerin. Sie sieht gerne unter Steinen nach. Mehr Infos unter: www.karibuch.de

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.



*