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Wofür braucht der Narwal seinen Zahn?

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Foto: pixabay.com

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Narwale sind so cool! Sie gehören zu den Zahnwalen und sind verwandt mit dem Weißwal. Ich finde, das sieht man ein bisschen an der Körperform und dem besonders runden Kopf. Aber der Narwal hat ein Merkmal, das kein anderer Wal hat: einen einzelnen Stoßzahn, der mehrere Meter lang werden kann. Es muss ziemlich umständlich sein, mit so einem Zahn zu schwimmen, denke ich mir. Aber wenn die Tiere ihn trotzdem haben… Ihr wisst mittlerweile, wie der Satz weitergeht, oder? … dann muss der Zahn ja für irgendwas gut sein. Wie also ist es beim Narwal?

 

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Männchen mit Stoßzahn

Beim Narwal haben nur die Männchen einen langen Stoßzahn. Die Vermutung, er könne damit Fische aufspießen, stellt sich also schon mal als Unsinn heraus. Denn wie sollten dann die Weibchen jagen? Außerdem: denkt das mal weiter. Angenommen, der Narwal würde bei der Jagd Fische mit seinem Zahn aufspießen… wie bekäme er die dann herunter und ins Maul? Der Stoßzahn der Männchen muss also für etwas anderes gut sein. Und übrigens: der Zahn wächst durch die Oberlippe hindurch! Das tut nicht weh, sorgt aber dafür, dass der Wal nicht ständig mit offenem Maul schwimmen muss. Als die Menschen noch nicht viel über Narwale wussten, wurde so ein Zahn schon mal für das Überbleibsel eines Einhorns verkauft.

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Forschungswirrwarr

Mittlerweile weiß man mehr: der Wal kann wahrscheinlich mit dem Zahn seine Umgebungsparameter bestimmen. Er merkt, wie hoch die Wassertemperatur ist, oder auch der Salzgehalt bzw. Wasserdruck. Und natürlich – wie könnte es anders sein – wird vermutet, dass die Walmännchen mit diesem Zahn ein Signal an die Weibchen abgeben: ich bin kräftig und habe zwischen den anderen Männchen das Sagen. Dann hätte der Narwalzahn eine ähnliche Funktion, wie die Mähne der Löwenmännchen. Die können nämlich anhand der Mähne des Konkurrenten abschätzen, wie sein körperlicher Zustand ist. ermutlich funktioniert es beim Narwal ähnlich.

 

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Autor: Johanna Prinz

ist promovierte Diplom-Biologin. Sie war früher Affenforscherin im Zoo, leitete den Bildungsbereich in einem großen Naturkundemuseum und danach ein Nationalpark-Haus am Wattenmeer. Heute arbeitet sie, von ihrer Wahlheimat Lübeck aus, im Bereich „Naturvermittlung“ – vor allem als Museumsberaterin oder Autorin für Kindersachbücher. Manchmal hebt sie Regenwürmer von der Straße auf. Mehr Infos unter: www.naturvermittlung.de

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