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Besuch im Garten: ein Igel

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Foto: pixabay.com

Seit einiger Zeit besucht uns in der Dämmerung ein Igel. Er kommt aus Richtung des Fußwegs, schlüpft an irgendeiner Stelle durch den Gartenzaun, huscht an den Rahmenbeeten entlang und nähert sich dann dem Teller mit dem Vogelfutter, der im Gras steht. Dort habe ich ihn das erste Mal Haferflocken fressen sehen.

Moment mal! Ist das überhaupt gut für Igel? Ist es nicht!
Und deshalb geht es heute darum, was ein guter Gastgeber für „seinen“ Igel tun kann.

Rückblende

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Im Herbst habe ich das letzte Laub der Bäume unter den Rosen verteilt und von dort ist ein Teil mit dem Westwind hinter den Grill bis zu den Fahrrädern geweht, die gut verpackt in dieser Ecke des Gartens standen. Warum ich das erzähle? Weil wir dort jetzt Ordnung gemacht und dabei entdeckt haben, dass dort ein Igel überwintert hat. Das sah zwar nicht so lecker aus, gefreut habe ich mich aber trotzdem. Der Igel, der jeden Abend zu Besuch kommt und bei uns speist, ist wahrscheinlich dieser Überwinterungsgast.

Natürliche Nahrung

Als gute Gastgeberin habe ich nach dem ersten Igel-Besuch das Vogelfutter weggeräumt. Igel sind nämlich Fleischfresser und keine Vegetarier. Sie mögen zum Beispiel Schnecken, Käfer, Spinnen, Regenwürmer und Tausendfüßer. Die Haferflocken fand er vielleicht ganz lecker, artgerechtes Futter sind sie aber nicht. Mir ist sowieso lieber, er frisst mir die Schnecken weg. Das scheint auch so zu sein, denn bisher habe ich erstaunlich wenige gesehen. Feiner Kerl! Wasser bekommt er dagegen von mir regelmäßig und er schlabbert auch jeden Abend davon.

Igelfreundliche Umgebung

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Was ich dieses Jahr auf jeden Fall tun werde, ist ihm eine neue Behausung für den Winter anzubieten, denn die Fahrradecke wird es so nicht mehr geben. Stattdessen werde ich ihm an einer anderen windgeschützten Stelle eine Hütte hinstellen und mit Laub garnieren. Wie man solch einen Igelunterschlupf baut, darüber hatte ich hier schon mal berichtet.

Wenn ihr selbst Igel in euren Garten locken wollt, könnt ihr folgende Tipps ausprobieren:

  • Reisig- und Laubhaufen liegenlassen
  • Trinkwasser anbieten
  • Igelfallen (Kellerschächte, Löcher) sichern und in Teichen ein Brett als Ausstiegshilfe anbieten, falls er doch mal hineinfällt
  • Lücken im Zaun lassen, damit er Zugang zum Garten hat
  • auf Mähroboter und Laubbläser verzichten
  • kein Gift im Garten einsetzen

Vielleicht habt ihr ja Glück und ein Igel findet euch. Ich freue mich auf eure Berichte.

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Autor: Karolin Küntzel

Jahrgang 1963, ist freiberufliche Autorin, Dozentin und Kommunikationstrainerin. Sie studierte Germanistik, Geschichte und Weiterbildungsmanagement in Berlin und war lange Zeit in der freien Wirtschaft tätig. Seit 2006 ist sie selbstständig, unterrichtet und schreibt Sachbücher für Kinder und Erwachsene. Ihre Wissbegier hat sie quasi zum Beruf gemacht. Sie lebte mehrere Jahre alleine in einem Haus im Wald, mehrere Wochen mit einer kleinen Crew auf einem Schiff auf dem Atlantik und bezeichnet sich selbst als überzeugte Rausgängerin. Sie sieht gerne unter Steinen nach. Mehr Infos unter: www.karibuch.de

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