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Erdmännchen, Präriehund, Murmeltier – zum Verwechseln?

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Foto: pixabay.com

Um das gleich mal aus der Welt zu schaffen: das Tier auf dem ersten Foto ist weder ein Erdmännchen, noch ein Präriehund oder ein Murmeltier. Sondern eine Zebramanguste. Doch auch sie gehört in eine Reihe von Tieren, die komischerweise immer wieder verwechselt werden. Verständlicherweise: irgendwie sind alle Tiere, die wir euch heute zeigen klein, fellig und braun. Und wenn das Licht günstig scheint, sehen auch alle einigermaßen niedlich aus. Wenn man ein Erdmännchen und einen Präriehund nicht gerade nebeneinander sieht, registriert das Gehirn nur “klein, braun, fellig, sitzt in einem Erdloch … aha … ein Erdmännchen”. Doch wenn man die Tiere direkt vergleicht, fallen ein paar Unterschiede auf.

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Erdmännchen kennt ihr schon aus meinem Hitze-Jammer-Beitrag, als ich erzählte, die hätten mit Hitze viel weniger Probleme als ich. Besser wär’s auch, denn Erdmännchen leben in der afrikanischen Savanne. Wir kennen sie von Fotos, auf denen sie aufgerichtet auf den Hinterbeinen stehen und aufmerksam in die Gegend spähen.

Erdmännchen, die sowas machen, sind von ihrer Kolonie als Wächter abgestellt worden. Sie bewachen die Eingänge des unterirdischen Baus, in dem die ganze Gruppe lebt. Wenn ihr euch mal unsicher seid, welches Tier ihr vor euch habt, dann schaut auf die Nase: die vom Erdmännchen ist ziemlich spitz. Außerdem wirken die Augen im Erdmännchengesicht, wegen der dunklen Fellumrandung, besonders groß und ein bisschen so, als hätten sie hervorstehende Augenbrauen. Die Ohren sehen aus wie kleine Halbmonde: sehr rund.

 

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Ganz anders beim Präriehund: sein Gesicht und auch sein Körper sind viel plumper als das des Erdmännchens. Die Schnauze ist stumpfer und man sieht ihm ein bisschen an, dass er mit dem Murmaltier verwandt ist. Während das Erdmännchen zu den Raubtieren gehört, ist der Präriehund ein Nagetier. Er lebt in Nordamerikanischen Graslandschaften und gräbt – genau wie das Erdmännchen – tiefe Erdbauten. Präriehunde können sich zwar auf die Hinterbeine setzen, bewachen ihre Gänge aber häufig, indem sie einfach im Eingang sitzen bleiben und hinausschauen. Fühlen sie sich bedroht, können sie fies beißen.

 

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Murmeltiere sind, anders als Erdmännchen und Präriehunde, auch (aber nicht nur) in Mitteleuropa heimisch. Sie sehen dem Präriehund etwas ähnlich, vor allem im Gesicht. Allerdings sind sie meist ein ganzes Stück größer. Murmeltiere besiedeln Bergregionen oder Grassteppen und bevorzugen dabei kalte Regionen. Wärme mögen sie überhaupt nicht, denn sie haben keine Schweißdrüsen und überhitzen daher leicht. Zwar sonnen sich auch Murmeltiere mal, aber wenn es ihnen zu warm wird, verschwinden sie lieber unter der Erde, in ihrem Bau. Ihr erkennt ein Murmeltier übrigens leicht an den gelben Schneidezähnen und den vier vorderen Zehen.

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Autor: Johanna Prinz

ist promovierte Diplom-Biologin. Sie war früher Affenforscherin im Zoo, leitete den Bildungsbereich in einem großen Naturkundemuseum und danach ein Nationalpark-Haus am Wattenmeer. Heute arbeitet sie, von ihrer Wahlheimat Lübeck aus, im Bereich „Naturvermittlung“ – vor allem als Museumsberaterin oder Autorin für Kindersachbücher. Manchmal hebt sie Regenwürmer von der Straße auf. Mehr Infos unter: www.naturvermittlung.de

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