Hallimasch & Mollymauk

Natur und so

Fakten über Baumpilze

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Im Büro ist gerade viel los. Das neue Bilderbuchprojekt ist so weit bearbeitet, dass sogar die Illustrationen fast fertig sind. Und als ich so blättere, sehe ich, dass der Illustrator auf einem Baumbild ein kleines “Gimmick” untergebracht hat: An einem Baumstamm wachsen flache, scheibenförmige Pilze. Es sieht super aus und sofort denke ich, dass wir hier im Blog noch gar nicht so richtig über spezielle Baumpilze gesprochen haben. Wenn ihr also fertig seid mit unseren Blogbeiträgen über den Hallimasch, den Fliegenpilz, den paar Fakten über Pilze und Karolins Buchbesprechung zu dem Thema, geht es hier gleich weiter mit Fakten über Baumpilze.

 

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Baumpilze sind so genannte “Xylobionten”, also Lebewesen, die Holz besiedeln. Dabei können sie, je nach Pilzart, entweder auf lebendem Holz wachsen oder auf umgestürzten Bäumen, die zu Totholz wurden.

Die Bezeichnung “Baumpilz” ist allerdings keine biologische Bezeichnung, sondern eher eine beschreibende. Denn Baumpilze sind eine ziemlich große Gruppe, die aus vielen verschiedenen biologischen Einzelgruppen besteht. Dementsprechend sehen auch nicht alle Baumpilze gleich aus, sondern unterscheiden sich zum Teil enorm.

 

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Wie andere Pilze es im Boden tun, wachsen Baumpilze in einem Gespinnst von winzigen Fäden (den so genannten “Hyphen”) durch das Holz. Dieses zersetzt die Holzbestandteile und versorgt den Pilz mit Nahrung. Erst, wenn der Pilz sich mit Hilfe von Sporen fortpflanzen will, erscheint an der Holzoberfläche ein stabiler Pilzkörper (denn der kann Sporen bilden). Ihr habt das hier im Blog vielleicht schon mal gehört: Pilze sind wie Eisberge. Der größte Teil ist unsichtbar und irgendwo “unten drunter” verborgen. Nur ein kleiner Teil ist sichtbar. Beim Pilz besteht der größte Teil aus verborgenen Fäden und nur ein kleiner Teil ist das, was wir gemeinhin als “Pilz” kennen.

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Manchmal könnt ihr an einem Baum im Wald erkennen, zu welchem Zeitpunkt ein Baumpilz gewachsen ist. Der Fruchtkörper des Zunderschwamms wächst zum Beispiel in einer waagerechten Platte am Stamm. Und irgendwie merkt der Pilz dabei, was “waagerecht” bedeutet. Steht der Baumstamm aufrecht, wächst der Pilz wie ein Teller daraus hervor. Stürzt der Stamm um, wachsen alle neuen Fruchtkörper des Pilzes ebenfalls waagerecht – nur eben am liegenden Baum. So kommt es, dass man manchmal umgestürzte Bäume sieht, an denen die Baumpilze unterschiedliche Wuchsrichtungen haben. So weiß man also, welche Pilzkörper vor dem Fallen des Baumes entstanden sind und welche erst als der Baum schon am Boden lag.

Achtet mal darauf, wenn ihr das nächste Mal im Wald seid. Und wenn ihr wollt, zählt doch mal, wie viele Farben und Formen ihr entdeckt. Viel Spaß!

 

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Autor: Johanna Prinz

ist promovierte Diplom-Biologin. Sie war früher Affenforscherin im Zoo, leitete den Bildungsbereich in einem großen Naturkundemuseum und danach ein Nationalpark-Haus am Wattenmeer. Heute arbeitet sie, von ihrer Wahlheimat Lübeck aus, im Bereich „Naturvermittlung“ – vor allem als Museumsberaterin oder Autorin für Kindersachbücher. Manchmal hebt sie Regenwürmer von der Straße auf. Mehr Infos unter: www.naturvermittlung.de

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