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Finger weg vom Feuerfisch!

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Foto: pixabay.com

Manche Fische sind total hübsch und trotzdem nur halb-beliebt. Die Vertreter der Feuerfische gehören auf jeden Fall dazu. Ihr Äußeres ist ungewöhnlich genug, damit manch einer sie im heimischen Aquarium halten will. Und auch Taucher, die den Fisch in freier Wildbahn entdecken, finden ihn meistens erstmal toll. Nahe heranschwimmen oder sorglos das Aquarium reinigen, will aber trotzdem keiner. Woran das liegt: an den Flossen des Fisches. All das, was so hübsch fächerförmig, um den Feuerfisch herum absteht, ist nämlich mit Giftstacheln bewehrt und sorgt dafür, dass Menschen und andere Fische besser Abstand halten.

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Feuerfische, zu denen auch der bekannte Rotfeuerfisch zählt, sind sehr hübsche Tiere. Wenn man ihnen zu nahe kommt, fächern sie alle möglichen Flossen, von der Rücken- bis zur Brustflosse, auf und schweben elegant durchs Wasser. Doch die vielen Streifen und auch die rote Warnfarbe sind ein Hinweis darauf, dass hier etwas nicht stimmt. Und richtig: das elegant schwebende Tier sieht nicht nur schön aus, sondern ist außerdem auch noch total giftig. Die hübsch abstehenden Flossen enthalten nämlich sehr lange, starke Stacheln, mit denen der Feuerfisch sich verteidigen kann. Die zahlreichen Giftdrüsen stellen ein Gift her, dass große Schmerzen hervorruft, auch wenn es für Menschen nicht tödlich ist.

Fühlt sich ein Feuerfisch bedroht, schwimmt er manchmal aktiv auf den vermeintlichen Angreifer zu – und das kann auch schon mal ein Schnorchler sein oder die Hand eines Aquarienfans, der ein paar Algen aus dem Wasser fischt. Unfälle kommen also ab und zu vor.

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Während einige Fische die Warnfarbe des Feuerfischs ernst nehmen, lassen sich andere nicht beirren. Zackenbarsche oder Muränen schlucken ihn im Ganzen. Und auch der Feuerfisch frisst übrigens Fisch. Bei der Jagd spreizt er die Brustflossen ab und leitet mit ihnen Beutetiere in die Nähe des Mauls. Einige Feuerfischarten scheinen sogar gemeinsam mit Artgenossen zu jagen.

Leider gelangen auch immer wieder abgelegte Aquarientiere oder Fische aus Ballastwassertanks in Gegenden, in denen Feuerfische eigentlich nicht heimisch sind.

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Grob gesagt, liegt der Ursprungslebensraum im Indopazifik (denkt eher – ungefähr – Richtung Südostasien), doch mittlerweile gibt es sie auch in Meeren, in die sie ohne künstliche Hilfe nie gelangt wären (denkt eher Richtung Nordamerika). Das macht manchmal Probleme, denn Feuerfische können heimische Fischarten ganz schön dezimieren, wenn sie Hunger und keine natürlichen Feinde haben.

Doch egal wo: wenn ihr beim Schnorcheln also mal einen hübschen, roten Fisch mit eleganten Flossenfächern seht … Finger weg! Der piekt!

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Autor: Johanna Prinz

ist promovierte Diplom-Biologin. Sie war früher Affenforscherin im Zoo, leitete den Bildungsbereich in einem großen Naturkundemuseum und danach ein Nationalpark-Haus am Wattenmeer. Heute arbeitet sie, von ihrer Wahlheimat Lübeck aus, im Bereich „Naturvermittlung“ – vor allem als Museumsberaterin oder Autorin für Kindersachbücher. Manchmal hebt sie Regenwürmer von der Straße auf. Mehr Infos unter: www.naturvermittlung.de

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