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Keimprobe: So testet ihr altes Saatgut

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Foto: pixabay.com

Der Februar ist nicht mehr allzu fern und mich kribbelt es schon in den Händen. Zu gerne würde ich in der Erde graben, den Garten in Schuss bringen, pflanzen und aussäen. Doch dafür ist es zu früh, denn bei uns ist der Boden zum Teil noch steinhart gefroren und der Teich ruht unter Eis. So bleibt es bei Pflanzplänen und den Überlegungen zum Bau einer Pergola. Etwas kann ich aber doch jetzt schon tun, um dann durchzustarten, wenn die Zeit dafür gekommen ist: das alte Saatgut einer Prüfung unterziehen. Wird das noch was? Keimt das noch? Das lässt sich am einfachsten mit einer Keimprobe herausfinden. Und die funktioniert so:

Samen, Schälchen, Folie

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Für eine Keimprobe braucht ihr noch vorhandenes Saatgut, Küchenpapier oder Wattepads, Schälchen oder Deckel, Klarsichtfolie, Wasser und ein warmes Plätzchen. Feuchtet das Papier oder den Wattepad an und legt es in das Schälchen. Ihr könnt auch Unterteller oder die Deckel von Marmeladengläsern verwenden. Verteilt auf der Unterlage 10 bis 20 Samen einer Sorte. Deckt das Schälchen mit Folie ab und stellt es an einen warmen Ort. Achtung: Während Lichtkeimer gut auf der Fensterbank stehen, gehören Dunkelkeimer in den Schrank oder die Schublade, sonst wird das nichts.

Warten, sprühen, warten, sprühen

Jetzt heißt es Geduld haben. Je nach Pflanzenart müsst ihr mindestens eine Woche warten, bis sich Wurzeln, Sprossen oder ein Blättchen zeigen. Es können aber auch drei Wochen ins Land gehen, bevor sich etwas im Schälchen tut. Doch egal wie lange ihr warten müsst: sprüht die Keimprobe jeden Tag mit lauwarmen Wasser ein. Die Unterlage darf auf keinen Fall austrocknen, denn – ihr ahnt es schon – sonst wird das nichts.

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Beobachtet die Keimprobe anschließend einige Tage, bis alle keimfähigen Samen ausgetrieben haben, denn nicht alle keimen zur gleichen Zeit. Und dann wird es spannend: wie viele Samen eurer Probe sind aufgegangen? Zählt sie und ermittelt die Keimrate. Die Formel für sie lautet: Gekeimte Samen durch Anzahl der ausgelegten Samen mal Hundert. Sind von euren 20 Samen nur 10 aufgegangen, beträgt die Keimrate 50 Prozent. Haben 18 Samen von 20 gekeimt, liegt die Keimrate bei 90 Prozent. Damit sich die Mühe hinterher lohnt, sollte euer altes Saatgut eine Keimrate von mindestens 50 Prozent haben. Je höher, desto besser. Liegt sie darunter, würde ich auf jeden Fall neues Saatgut bestellen.

Na, kribbelt es euch jetzt auch in den Fingern? Dann kramt die alten Samenpäckchen hervor und legt Keimproben an. Viel Spaß dabei!

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Autor: Karolin Küntzel

Jahrgang 1963, ist freiberufliche Autorin, Dozentin und Kommunikationstrainerin. Sie studierte Germanistik, Geschichte und Weiterbildungsmanagement in Berlin und war lange Zeit in der freien Wirtschaft tätig. Seit 2006 ist sie selbstständig, unterrichtet und schreibt Sachbücher für Kinder und Erwachsene. Ihre Wissbegier hat sie quasi zum Beruf gemacht. Sie lebte mehrere Jahre alleine in einem Haus im Wald, mehrere Wochen mit einer kleinen Crew auf einem Schiff auf dem Atlantik und bezeichnet sich selbst als überzeugte Rausgängerin. Sie sieht gerne unter Steinen nach. Mehr Infos unter: www.karibuch.de

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