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Natur und so

Robben mit und ohne Ohren

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Foto: pixabay.com

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Als ich noch an der Nordsee gewohnt habe, befand sich mein Arbeitsplatz direkt an einem kleinen Nordsee-Hafen. Und alle paar Wochen, traf ich dort, wenn ich abends mein Auto vom Parkplatz holte, einen Seehund. Mehr als einmal habe ich meinen Feierabend gleich dort begonnen, indem ich einfach nur rumgesessen und dem netten Besuch beim Jagen zugeguckt habe. Dabei fiel mir auf: Seehunde haben gar keine Ohren. Kann das sein? Das wäre ja irgendwie komisch.

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Hundsrobben und Ohrenrobben

Ihr ahnt es schon: Klar haben auch Seehunde Ohren! Aber richtige Ohrmuscheln haben sie nicht. Aber Seelöwen schon. Also was jetzt? Keine Sorge, es ist nur ein winziges bisschen kompliziert: Es gibt innerhalb der Robben zwei Untergruppen. Hundsrobben und Ohrenrobben. Wo ist der Unterschied?

 

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Hundsrobben wie der Seehund haben rundliche Köpfe, kurze Hälse und nur kleine Ohrlöcher. Ihre hinteren Flossen stehen gerade ab und sind nicht zum Laufen geeignet. An Land robben sie auf dem Bauch.

Ohrenrobben wie der kalifornische Seelöwe haben ein spitzes Gesicht, einen schlanken Hals und sichtbare Ohrmuscheln. Ohrenrobben können ihre langen Hinterflossen nach vorne klappen und auf allen Vieren laufen.

Schwimmen und Jagen

Die beiden Robbengruppen unterscheiden sich sogar beim Schwimmen: Hundsrobben benutzen ihre Hinterflossen als Antrieb und Bremse. Die Vorderflossen dienen als Steuer. Ohrenrobben steuern dagegen mit den Hinterflossen. Die kräftigen Vorderflossen benutzen sie wie Paddel für den Antrieb. An Land haben die beiden aber auch etwas gemeinsam: Sie sehen schlecht. Ihre Augen sind an die Jagd unter Wasser angepasst, deshalb sehen sie nur dort scharf. Seehunde gehen allerdings aber auch in trübem Wasser auf Beutejagd. Dort orientieren sie sich mit Hilfe ihrer Barthaare, den Vibrissen. Mit diesen empfindlichen Tasthaaren spüren sie die Druckwellen des Wassers, die von Beutetieren oder Hindernissen abprallen.

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Der schönste Name: Flossenfüßer

Der wissenschaftliche Name der Robben ist einfach zu schön, den darf ich euch nicht vorenthalten. Er lautet „Flossenfüßer“! Und weil das Wort auf deutsch nicht auslandstauglich ist und man als Wissenschaftler ja sowieso nie weiß, ob man demnächst mit einem Kollegen aus Finnland, Japan oder Südamerika konferiert, hat man sich in der Biologie auf lateinische Namen geeignet. Dann heißen die Robben sogar noch schöner. Ihr Name leitet sich ab aus den Begriffen für „Flosse“ (= pinna) und „Fuß“ (= pes). Zusammengenommen wurde daraus: „Pinnipedia“ – Flossenfüßer. Toll oder?

 

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Autor: Johanna Prinz

ist promovierte Diplom-Biologin. Sie war früher Affenforscherin im Zoo, leitete den Bildungsbereich in einem großen Naturkundemuseum und danach ein Nationalpark-Haus am Wattenmeer. Heute arbeitet sie, von ihrer Wahlheimat Lübeck aus, im Bereich „Naturvermittlung“ – vor allem als Museumsberaterin oder Autorin für Kindersachbücher. Manchmal hebt sie Regenwürmer von der Straße auf. Mehr Infos unter: www.naturvermittlung.de

3 Kommentare

  1. Hallo, soll Dir grüße schicken vom kleinen Seehund
    er ist immer noch im Hafenbecken,
    wir werden jeden Tag von ihm begrüßt. LG von alle :-))

    • Ooooh, ich bin neidisch! Es hilft ja nix: Ich muss mal wieder zu Besuch kommen. Dann kann ich auch gleich einen Blogeintrag über eure hübschen Charolais machen. Grüß’ alle von mir!
      Viele Grüße
      Johanna

  2. sehr schöne seite muss man schon sagen? ?

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