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Sehr hoch im Baum: der Urson

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Foto: pixabay.com

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Familienausflug in den Schweriner Zoo. Ich war schon lange nicht mehr da und entdecke die eine oder andere neue Tierart. An einem der neuen Gehege steht ein Schild: “Unsere Ursons haben einen Lieblingsplatz. Er befindet sich genau gegenüber.” Was war nochmal ein Urson, denke ich. Und gleich danach: Wo, “gegenüber”? Gegenüber steht nämlich bloß ein Baum. Doch Moment! Ich glaube, da sitzt etwas über unseren Köpfen. Und tatsächlich: in schwindelerregender Höhe sitzt – für mein Empfinden auf einem sehr dünnen Ast – ein wuscheliges Tier. Und dann fällt mir auch wieder ein, was ein Urson ist: ein Baumstachler!

 

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Lasst euch von dem niedlichen Fell nicht täuschen. Einen Urson fasst man besser nicht an. Er heißt nämlich nicht umsonst auch “Baumstachelschwein”. Zur Verteidigung sitzen am Rücken fiese Stacheln mit Widerhaken. Ursons stammen aus Nordamerika und Kanada. Sie sind Nagetiere und stammen aus der Familie der Baumstachler. Auch wenn der Name ähnlich klingt, sind Baumstachler streng genommen keine Stachelschweine. Sie sind mit den “richtigen” Stachelschweinen zwar irgendwie verwandt, gehören aber eher zu den Meerschweinchenverwandten. Der Name Baumstachler sagt es schon: Ursons mögen es gerne hoch und können sehr gut klettern.

 

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Die Ursons im Schweriner Zoo schlafen tagsüber auf dem höchsten Baum im Gehege. Eine Plastikmanschette in etwa fünf Metern Höhe hindert sie am Weiterklettern. Ich wette, sonst würden die Baumstachler völlig aus der Sicht der Besucher verschwinden. (Kinder, haltet euch fest. Das ist doch gefährlich!) Nachts werden die Tiere aktiv und gehen auf die Suche nach Blättern, Rinde oder Beeren. Besonders pikant: wenn Ursons in Paarungsstimmung kommen, besprüht das Männchen das Weibchen mit Urin. Vielleich sollte ich das nächste Mal abends in den Zoo gehen. Dann sehe ich die Baumstachler auch mal am Boden.

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Autor: Johanna Prinz

ist promovierte Diplom-Biologin. Sie war früher Affenforscherin im Zoo, leitete den Bildungsbereich in einem großen Naturkundemuseum und danach ein Nationalpark-Haus am Wattenmeer. Heute arbeitet sie, von ihrer Wahlheimat Lübeck aus, im Bereich „Naturvermittlung“ – vor allem als Museumsberaterin oder Autorin für Kindersachbücher. Manchmal hebt sie Regenwürmer von der Straße auf. Mehr Infos unter: www.naturvermittlung.de

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