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Supermond

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Foto: C. Hahn

Gestern Abend konnte man sehen, was passiert wenn der Vollmond unserer Erde mal besonders nahe kommt. Das Phänomen des „Supermonds“ ist eigentlich eher selten, tritt in diesem Jahr aber gleich dreimal auf.

Der Mond umkreist die Erde auf einer festen Umlaufbahn. Für eine Umrundung benötigt er etwa einen Monat, deshalb wiederholen sich die Mondphasen ja auch einmal im Monat. Seine Flugbahn ist nicht kreisrund sondern elliptisch, also eiförmig. Das bedeutet: mal reist der Mond nahe an der Erde vorbei und mal weiter weg.

„Nahe“ und „weiter weg“ sind allerdings relativ. Am weitesten Punkt ist der Mond ganze 406.000 km von der Erde entfernt. Dieser Bereich heißt Apogäum, nach der griechischen Vorsilbe apo-, die in etwa „von etwas weg“ bedeutet. Der Punkt mit der kleinsten Entfernung heißt Perigäum und liegt in einer Entfernung von 356.000 km zur Erde. Die Vorsilbe peri- bedeutet „um etwas herum“.

Etwa alle 13 Monate fallen ein Vollmond, und der Aufenthalt des Mondes im erdnahen Perigäum zusammen und dann haben wir einen „Supermond“. In diesem Jahr tritt das Phänomen allerdings gleich dreimal auf. Das erste Mal im Juli und das zweite Mal gestern.

Foto: pixabay.com

Wer Glück hatte und zur Richtigen Zeit eine Wolkenlücke erwischte, konnte einen Vollmond bestaunen, der deutlich größer und heller wirkte als der Vollmond in den Monaten zuvor. Natürlich hat der Mond selbst seine Größe nicht wirklich verändert, aber er ist jetzt immerhin rund 50.000 km näher und unser Gehirn glaubt das trotzdem. Der Mond in der Nähe des Horizonts erscheint durch eine optische Täuschung sogar besonders groß. Steigt er höher, wird er optisch wieder kleiner. Das liegt daran, dass unser Gehirn Dinge am Horizont größer bewertet, als solche hoch oben am Himmel.

Wer den „Supermond“ gestern verpasst hat oder wegen der vielen Wolken nicht sehen konnte, kann sich schon mal den Abend des 09. September 2014 freihalten. Da wiederholt sich der ganze Zauber nämlich zum dritten Mal in diesem Jahr. Wer nicht so lange warten möchte und schon immer mal eine Sternschnuppe sehen wollte, sollte morgen, in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch, irgendwo raus aufs Land fahren. Dort wo es keine Straßenlaternen oder sonstige künstliche Beleuchtungen gibt, hat man voraussichtlich einen tollen Blick auf die Perseiden, einen Sternschnuppenregen, der in diesem Jahr mit dem Supermond zusammenfällt. Wünscht euch was!

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Autor: Johanna Prinz

ist promovierte Diplom-Biologin. Sie war früher Affenforscherin im Zoo, leitete den Bildungsbereich in einem großen Naturkundemuseum und danach ein Nationalpark-Haus am Wattenmeer. Heute arbeitet sie, von ihrer Wahlheimat Lübeck aus, im Bereich „Naturvermittlung“ – vor allem als Museumsberaterin oder Autorin für Kindersachbücher. Manchmal hebt sie Regenwürmer von der Straße auf. Mehr Infos unter: www.naturvermittlung.de

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