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Natur und so

Vogeleier: Von unauffällig bis rekordverdächtig

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Foto: K. Küntzel

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Von „unseren“ Schwalben hatte ich ja schon berichtet. Jetzt sind die Jungen geschlüpft. Woher ich das weiß? Ich fand die Eischalen auf der Terrasse unter den Nestern. Wie winzig muss so ein neues Schwälbchen sein, dass es da hineingepasst hat.

Von klein bis groß

Fot: K. Küntzel

Fot: K. Küntzel

Meine Neugierde ist geweckt und, na klar, ich sammel die Schalen ein. Schön vorsichtig. Sie sind leichter als Papier und ich habe leider keine Waage, die so kleine Gewichte messen kann. Auch die Schale fasst sich ganz anders an, als die von einem Hühnerei. Viel weicher und flexibler – eher wie sehr dünnes Pergament. Und die Größe? Ungefähr 1,5 Zentimeter ist das Schwalbenei groß. Zum Vergleich: Ein Hühnerei aus meinem Kühlschrank brachte es auf fünf Zentimeter, das Möwenei, das dem Kind geschenkt wurde, auf sieben Zentimeter. Die Bandbreite ist aber noch viel größer. Das kleinste Ei stammt von der Bienenelfe, einer Kolibriart. Es ist maximal 8 Millimeter groß. Das größte Ei stammt vom Strauß und wiegt ungefähr 1,5 Kilogramm.

Oologie – Ei-Forscher unter sich

Foto: K. Küntzel

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Es geht aber noch größer. Das beweist ein Ei des ausgestorbenen Madagaskar-Straußes. Mit 30 Zentimeter Länge, 23 Zentimeter Breite und einem Fassungsvermögen von rund acht Litern (knapp 150 Hühnereier) lässt es selbst die anderen Straußen-Eier klein aussehen. Gehütet wird dieses „Ei-Monster“ in der Martin-Luther-Universität in Halle. Dort befindet sich eine weltweit einmalige Sammlung, die die Augen eines jeden Ei-Forschers (Oologen) zum Leuchten bringen.

Sie stammt weitestgehend aus den Beständen des Vermessungsingenieurs Max Schönwetter (1874-1961), der der Faszination der Eier erlegen war und als Begründer der Oologie, der Kunde von den Vogeleiern, gilt. Rund 20.000 Eier von 4000 Arten, darunter einige von bereits ausgestorbenen Vögeln, könnte man in Halle bestaunen, wenn man denn dürfte. Darf man in der Regel aber nicht. Es sei denn, man ist selbst Wissenschaftler und stellt einen Antrag – auf „Ei-Einsicht“. Wer sich trotzdem mal einen größeren Überblick über die Vielzahl an Eiern verschaffen möchte, dem sei ein Besuch im Museum für Naturkunde in Berlin empfohlen. Dort gibt es eine sehr umfangreiche, öffentlich zugängliche Sammlung (www.naturkundemuseum-berlin.de).

Autorin: Karolin Küntzel

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Autor: Karolin Küntzel

Jahrgang 1963, ist freiberufliche Autorin, Dozentin und Kommunikationstrainerin. Sie studierte Germanistik, Geschichte und Weiterbildungsmanagement in Berlin und war lange Zeit in der freien Wirtschaft tätig. Seit 2006 ist sie selbstständig, unterrichtet und schreibt Sachbücher für Kinder und Erwachsene. Ihre Wissbegier hat sie quasi zum Beruf gemacht. Sie lebte mehrere Jahre alleine in einem Haus im Wald, mehrere Wochen mit einer kleinen Crew auf einem Schiff auf dem Atlantik und bezeichnet sich selbst als überzeugte Rausgängerin. Sie sieht gerne unter Steinen nach. Mehr Infos unter: www.karibuch.de

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