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Warum haben Biber gelb-orange Zähne?

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Foto: pixabay.com

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Am Wochenende war ich an der Würm spazieren und habe gestaunt, wie weit die Biber sich dort schon ausgebreitet haben. Sehen konnte ich das an den Bäumen beziehungsweise den Baumstümpfen, die mit den scharfen Schneidezähnen des Bibers Bekanntschaft gemacht haben. Biberzähne sind aber nicht nur scharf, sondern auch ganz schön hart, sonst würde das mit dem Bäumefällen nicht so gut klappen. Ich könnte jedenfalls lange und erfolglos nagen, aber meine Zähne sind auch nicht so orange. Was das eine mit dem anderen zu tun hat? Darum geht es heute.

Eisenharte Beißer

Foto: pixabay,com

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Die Schneidezähne des Bibers sind auf der Außenseite gelb-orange und auf der Innenseite weiß. An fehlender Zahnhygiene kann die markante Färbung also nicht liegen, sonst sähen beide Seiten wohl gleich aus. Der Unterschied liegt im Aufbau der Zähne. Während die Innenseite wie die menschlichen Zähne Magnesium und Calcium enthält, befinden sich außen zusätzlich Eisenverbindungen im Zahn. Sie sind für die knallige Farbe zuständig und machen die Nagerei so effektiv, dass Bäume mit einem halben Meter Durchmesser innerhalb einer Nacht gefällt werden können.

Lebenslang scharf

Der Eisenanteil in den Zähnen bietet einen weiteren Vorteil. Die so gehärteten Beißer nutzen sich nicht so schnell ab. Das gilt allerdings nur für vorne. Und hinten? Da schreitet die Abnutzung schneller voran.

Foto: pixabay.com

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Wo soll da denn der Vorteil sein?, fragt ihr euch nun vielleicht. Die Zähne werden dann doch ganz schräg. Vorne lang – hinten kürzer. Stimmt! Und das ist der Clou, denn durch diese Schrägabnutzung werden sie sehr scharf. Wie ein gut geschliffener Meißel. Und damit nagt es sich hervorragend – ein Biberleben lang, denn die vorderen Zähne wachsen ständig.

Gelb und gelber

Biber-Junge kommen bereits mit gelben Zähnen auf die Welt. Die Zähne von älteren Tieren sind aber noch kräftiger gefärbt. Das liegt an den Gerbstoffen in den Bäumen. Wer länger nagt, nimmt mehr Gerbstoffe auf. Sie lagern sich in den Zähnen ab und sorgen für einen noch intensiveren Farbton. Übrigens: Die Zähne von Nutrias sind ebenfalls kräftig gelb-orange.

Autorin: Karolin Küntzel

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Autor: Karolin Küntzel

Jahrgang 1963, ist freiberufliche Autorin, Dozentin und Kommunikationstrainerin. Sie studierte Germanistik, Geschichte und Weiterbildungsmanagement in Berlin und war lange Zeit in der freien Wirtschaft tätig. Seit 2006 ist sie selbstständig, unterrichtet und schreibt Sachbücher für Kinder und Erwachsene. Ihre Wissbegier hat sie quasi zum Beruf gemacht. Sie lebte mehrere Jahre alleine in einem Haus im Wald, mehrere Wochen mit einer kleinen Crew auf einem Schiff auf dem Atlantik und bezeichnet sich selbst als überzeugte Rausgängerin. Sie sieht gerne unter Steinen nach. Mehr Infos unter: www.karibuch.de

2 Kommentare

  1. Guten Tag Frau Küntzel,
    bei den beiden abgebildeten Tieren handelt es sich um Nutrias (Myocastor Coypus) nicht um Biber.
    Leider habe ich aktuell auch kein Biberfoto das ich Ihnen zur Verfügung stellen könnte.
    Schöner Bericht 🙂
    Liebe Grüße Britt S.M.

    • Liebe Frau Spielvogel-Mertens,
      mit den Fotos ist das immer so eine Sache… Manchmal finden wir keine optimal passenden Bilder und im Artikel wird der Nutria wenigstens erwähnt. Wenn ich Biber-Bilder mit orangen Zähnen finde, tausche ich sie aus. Toll, wie viele aufmerksame Leser wir haben!

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