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Warum öffnen Fische unter Wasser ständig ihr Maul?

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Foto: pixabay.com

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Die Goldfische in unserem Teich tun es und die Aquarienfische in der Zoohandlung auch. Sie machen das Maul auf, sie machen es zu, sie machen es wieder auf. Das sieht ein bisschen so aus, als hätten sie etwas zu erzählen. Wer weiß? Auf jeden Fall ist das nicht der Grund. Der hat nämlich etwas mit dem Atmen zu tun, denn Fische müssen wie alle anderen Lebewesen auch mal „Luft holen“. Und das geht auch unter Wasser.

So funktioniert die Kiemenatmung

Den Sauerstoff zum Atmen beziehen die Fische aus dem Wasser. Sie atmen mit den Kiemen und das funktioniert folgendermaßen:

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Der Fisch öffnet das Maul und schließt gleichzeitig die Kiemendeckel. Das Wasser strömt durch den Unterdruck in den Mundraum. Das sauerstoffreiche Wasser fließt von dort weiter in die Kiemenhöhlen und an den Kiemen entlang. An den Kiemenblättchen gelangt der Sauerstoff in die Blutgefäße und wird an alle Stellen des Körpers transportiert. Im Austausch geht Kohlendioxyd in das Wasser über.

Dann schließt der Fisch das Maul, die Kiemendeckel öffnen sich und das Wasser wird aus den Kiemenhöhlen unter großem Druck wieder nach außen gepresst, bis der Fisch den nächsten „Atemzug“ macht. Der gesamte Vorgang mag kompliziert erscheinen, ist dabei aber ziemlich effektiv. Aus dem Atemwasser können bis zu 74 Prozent des Sauerstoffs über die Kiemen aufgenommen werden.

Im Teich überwintern

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Und was passiert, wenn der Teich zufriert? Dann könnte den Fischen im schlimmsten Fall die Luft ausgehen, wenn aufgrund der geschlossenen Eisdecke kein Luftaustausch mehr möglich ist. Ein Stück der Wasserfläche muss deshalb eisfrei bleiben und damit das klappt, haben wir zwei Styroporschwimmer auf dem Teich ausgebracht. Sie treiben über der tiefsten Stelle des Teiches, in den sich die Fische im Winter zurückziehen, und sorgen hoffentlich für zwei Luftlöcher. Ob das klappt, werden wir regelmäßig kontrollieren, schließlich sollen im Frühjahr alle Goldies wohlauf sein.

Apropos: Von denen haben wir viel zu viele. Das weiß ich, seitdem ich in einem Teichratgeber Angaben dazu gefunden habe, wie viel Wasser pro Fisch ideal ist. Von diesem Optimum sind wir weit entfernt. Falls also jemand von euch Goldfische möchte – bitte melden!

Autorin: Karolin Küntzel

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Autor: Karolin Küntzel

Jahrgang 1963, ist freiberufliche Autorin, Dozentin und Kommunikationstrainerin. Sie studierte Germanistik, Geschichte und Weiterbildungsmanagement in Berlin und war lange Zeit in der freien Wirtschaft tätig. Seit 2006 ist sie selbstständig, unterrichtet und schreibt Sachbücher für Kinder und Erwachsene. Ihre Wissbegier hat sie quasi zum Beruf gemacht. Sie lebte mehrere Jahre alleine in einem Haus im Wald, mehrere Wochen mit einer kleinen Crew auf einem Schiff auf dem Atlantik und bezeichnet sich selbst als überzeugte Rausgängerin. Sie sieht gerne unter Steinen nach. Mehr Infos unter: www.karibuch.de

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