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Natur und so

Was wächst im neuen Garten?

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Foto: K. Küntzel

Foto: K. Küntzel

Ein neuer Garten ist wie eine Wundertüte. In meinem alten Garten an der Ostsee ist die Wiese jetzt bestimmt voller Schneeglöckchen, die Winterlinge machen sich breit und die ersten Krokusblätter sind sicher auch schon zu sehen. Und hier in meinem neuen Garten in München? Ich habe keine Ahnung. Es wird also Zeit, dass ich mal gucken gehe.

Bambus, Buchsbaum, Buchenhecke

Offensichtliches kenne ich schon seit dem Umzug. Die mehr oder minder dichten Buchsbaumkugeln, der hohe Bambus und der Schmetterlingsflieder sind ebenso wenig zu übersehen wie der alte Korkenzieherhaselstrauch mit seinem mächtigen Stamm.

Foto: K. Küntzel

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Außerdem wachsen Zaubernuss, Farn und Rhododendron, jede Menge Efeu und Gräser, im Teich Schilf und für mich noch nicht identifizierbare Wasserpflanzen. Auch bei den Bäumen im Garten bin ich mir noch nicht sicher, womit ich es zu tun habe. Meterhohe Sträucher (vielleicht Schlehe oder Krete), ein paar Rosen, Bodendecker und mediterrane Kräuter besitze ich nun ebenfalls. Vor dem Haus rund um die wabenförmige Küchenecke erkenne ich Kirschlorbeer, einen einsamen Buchenstrauch und Forsythie. Unbekannt ist mir dagegen ein Strauch, der bereits jetzt wunderbare rosa Blüten treibt. Wildkirsche? Ich sehe schon, ich habe eindeutige pflanzenbezogene Wissenslücken, die im Laufe der Gartensaison unbedingt geschlossen werden müssen.

Foto: K. Küntzel

Foto: K. Küntzel

 Im Verborgenen

Viel interessanter ist für mich aber, was sich im Verborgenen tut. Wird es Blumen geben, wachsen Stauden?

Mein alter Garten war bunt. Wie wird es hier sein? Ich krieche durch den Garten und entdecke neue kleine Rosetten, die zur Fetten Henne gehören. Hinter dem Pflanzenzelt haben sich von mir völlig unbemerkt die zartrosa Knospen von Lenzrosen entwickelt. Klarer Fall, das Zelt muss weg oder zumindest so weit rücken, dass die Blüten zu sehen sein werden. Im Beet schieben sich die ersten Blätter einer Funkie aus dem Boden und ich entdecke ein (!) Schneeglöckchen. Wie traurig ist das denn? Das schreit nach vielen Artgenossen im folgenden Jahr.

Foto: K. Küntzel

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Sonst tut sich leider noch nicht so viel. Das muss im nächsten Frühjahr anders werden. Ich werde also massenhaft Töpfchen mit Mini-Narzissen, Traubenhyazinthen und Tulpen kaufen und nach dem Verblühen in die Beete verfrachten. Falls ihr nicht wisst, wohin mit euren abgeblühten Blumenzwiebeln, dürft ihr mir gerne ein Päckchen schicken. Ich suche ihnen dann ein schönes Plätzchen aus und verschaffe ihnen mindestens noch einen zweiten Frühling.

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Autor: Karolin Küntzel

Jahrgang 1963, ist freiberufliche Autorin, Dozentin und Kommunikationstrainerin. Sie studierte Germanistik, Geschichte und Weiterbildungsmanagement in Berlin und war lange Zeit in der freien Wirtschaft tätig. Seit 2006 ist sie selbstständig, unterrichtet und schreibt Sachbücher für Kinder und Erwachsene. Ihre Wissbegier hat sie quasi zum Beruf gemacht. Sie lebte mehrere Jahre alleine in einem Haus im Wald, mehrere Wochen mit einer kleinen Crew auf einem Schiff auf dem Atlantik und bezeichnet sich selbst als überzeugte Rausgängerin. Sie sieht gerne unter Steinen nach. Mehr Infos unter: www.karibuch.de

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