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Natur und so

Plastik in der Arktis

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Plastik ist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Geschirr, Turnschuhe, Elektronikgehäuse, Verpackungen, Pullover, Kugelschreiber, Brillengestelle, Gymnastikbälle – alles aus Plastik. Plastik verschmutzt den Park, findet sich als Abrieb auf Autobahnen und als immer-schönes Grün in Fußballstadien oder treibt in riesigen Strudeln, so groß wie das Saarland, auf dem Meer. Selbst in unwirtlichen Gegenden wie der Arktis, stößt man auf Plastik. Wie kommt es dorthin?

Sammelnde Kreuzfahrer

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Über fünf Jahre hinweg haben Menschen, die in die Arktis gereist sind, Müll gesammelt. Nicht, weil sie sich auf einer so exklusiven Reise nichts Schöneres vorstellen konnten, sondern als Teil eines Bürger-Forschungsprojekts: das Citizen-Science-Projekt des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI). Die gesammelten Plastik-Proben von den Stränden Spitzbergens sind inzwischen ausgewertet und belegen, dass ein Drittel des Mülls aus Europa und davon wiederum ein großer Teil aus Deutschland stammt. Weitere Verursacher sind lokale Betriebe und die Arktisanrainerstaaten Norwegen und Russland. Es findet sich aber auch Plastik aus fernen Ländern wie China und Brasilien.

Alles fließt

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Was nicht direkt ins Meer fällt, wie Fischernetze oder Plastikkisten, die im Sturm über Bord gehen, gelangt über Flüsse und mithilfe von Ozeanströmungen bis an die Küste von Spitzbergen. Kunststoffteile treiben aus dem Atlantik, der Nordsee und dem Nordpazifik bis in den Arktischen Ozean und stranden dort an den Küsten. Das ist das Ende der Reise und damit auch das Ende der unberührten Natur. Die Arktis ist inzwischen fast ebenso müllbelastet wie andere Regionen der Welt. Helfen können da vermutlich nur weltweite Abkommen zur Plastikreduzierung, zur generellen Müllvermeidung und ein drastisches Zurückfahren der Müllexporte. Wer seinen Müll selbst entsorgen muss, verursacht hoffentlich weniger.

Autorin: Karolin Küntzel

 

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Autor: Karolin Küntzel

Jahrgang 1963, ist freiberufliche Autorin, Dozentin und Kommunikationstrainerin. Sie studierte Germanistik, Geschichte und Weiterbildungsmanagement in Berlin und war lange Zeit in der freien Wirtschaft tätig. Seit 2006 ist sie selbstständig, unterrichtet und schreibt Sachbücher für Kinder und Erwachsene. Ihre Wissbegier hat sie quasi zum Beruf gemacht. Sie lebte mehrere Jahre alleine in einem Haus im Wald, mehrere Wochen mit einer kleinen Crew auf einem Schiff auf dem Atlantik und bezeichnet sich selbst als überzeugte Rausgängerin. Sie sieht gerne unter Steinen nach. Mehr Infos unter: www.karibuch.de

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