“Guck’ mal, wir fällen die kaputte Kirsche”, steht in der Nachricht auf dem Smartphone. Als Anhang kommt ein Foto von einem arg zerpflückten Garten, einer Axt und jeder Menge Holz. Trotzdem gucke ich an allem vorbei – sogar an dem niedlichen Hund, der auf dem Bild begeistert Äste schleppt. Denn am Bildrand sehe ich ein paar komische Blätter. Ich bin zwar keine Pflanzenexpertin, aber diese Blattform ist so markant, dass sogar ich sie erkenne. “Hast du da etwa eine Palme in deinem Garten???”, schreibe ich zurück. Und dann lerne ich, dass es Palmen gibt, die selbst den deutschen Winter überleben.
Hanfpalme heißt das Wunderding, das eigentlich aus Asien stammt, aber auch in deutschen Vorgärten zu finden ist. Soviel zumindest erfahre ich, als ich mich über die tolle Pflanze informiere. Ich hatte ja keine Ahnung, dass Palmen auch winterhart sein können!
Aber da steht sie nun die tapfere Palme und ich weiß, welche Temperaturen sie gerade aushalten muss. Der Palmenbesitzer und ich saßen nämlich gerade erst bei Minusgraden auf einer Parkbank, während der Baum höchstens einen Kilometer weiter im zugefrorenen Garten stand. Und jetzt kommt da dieses Foto, auf dem sie trotz Winterkälte fantastisch grün aussieht. Palmen im Februar!
Offenbar gehört die Hanfpalme zu den robusteren Palmen, die man auch im Kübel oder Garten pflanzen kann. Minus 15 Grad sind kein Problem, obwohl dann manchmal die Blätter verloren gehen.
Wenn ich ehrlich bin, klingt es, als wäre die Hanfpalme genau die richtige Pflanze für mich – oder für andere Leute ohne Grünen Daumen. Sie ist pflegeleicht und stellt keine hohen Ansprüche. Also eigentlich genau wie eine Wildtomate, oder? Wäre es in Norddeutschland nicht so stürmisch, würde ich sie mir vielleicht auf den Balkon stellen. Doch vorerst, bleibe ich bei meinen sturmerprobten Tomaten. Sicher ist sicher.
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