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Der Baum des Jahres 2023: Die Moorbirke

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Foto: K. Küntzel

Auch dieses Jahr hat die Dr. Silvius Wodarz Stiftung den Baum des Jahres gekürt. Diesmal fiel die Wahl auf die Moorbirke (betula pubenscens). Wie ihr Name vermuten lässt, ist sie vor allem in feuchten Bruch- und Auwäldern, Mooren und humusreichen, anmoorigen Waldböden zuhause. Mit ihrer Wahl soll auf die Bedeutung der Moore hingewiesen werden. Diese bieten nicht nur seltenen Arten Lebensraum, sondern sind auch für unser Klima von unschätzbarem Wert. Moore sind hervorragende Wasser- und Kohlendioxidspeicher. Werden sie entwässert, wie es lange Zeit gang und gäbe war, setzen sie das gebundene Kohlendioxid wieder frei. Ihre Speicherfähigkeit geht verloren und Starkregen kann Schäden verursachen, wenn die Regenmengen nicht mehr von den Feuchtgebieten aufgenommen werden können.

Moor oder Sand

Foto: K. Küntzel

Jedes Kind kennt Birken. Sie gehören vermutlich zu den am leichtesten zu bestimmenden Bäumen. Eine lichte Krone mit kleinen Blättern und eine weiße Rinde, die sich in dünnen Streifen abschälen lässt, zeichnet sie aus. Die Bäume sind beliebt als Richtkrone beim Hausbau und als Maibaum, sie werden zu Möbel- und Brennholz verarbeitet und sind Bestandteil von Rezepturen der Naturheilkunde. Tees mit Birkenblättern helfen beispielsweise bei Nierenbeschwerden, Gicht und Rheuma und manche Männer schwören auf Birken-Haarwasser. Was viele aber nicht wissen: es gibt zwei Arten Birken. Die Moor- und die Sandbirke. Letztere kommt zum Beispiel häufig in Brandenburg vor, wo der Boden überwiegend sandig und durchlässig ist. Birken stellen etwa fünf Prozent der deutschen Waldbäume, davon sind jedoch nur zehn Prozent Moorbirken.

Moorbirken gehören zu den Pionierpflanzen im Moor. Sie besiedeln diesen Lebensraum schnell, was auch daran liegt, dass die kiloweise Samen produzieren und diese auch noch sehr weit fliegen können. Werden abgetorfte Moore wieder vernässt, dauert es meist nicht lange, bis die Moorbirke dort wieder Fuß fasst. Zusätzliche Bedeutung hat der Baum als Lebensraum für zahlreiche Insektenarten, die ausschließlich oder bevorzugt in Moorbirkenwäldern heimisch sind.

Achtet bei eurem nächsten Spaziergang mal darauf, wo euch Birken begegnen. Um welche Art könnte es sich handeln?

 

 

 

 

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Autor: Karolin Küntzel

Jahrgang 1963, ist freiberufliche Autorin, Dozentin und Kommunikationstrainerin. Sie studierte Germanistik, Geschichte und Weiterbildungsmanagement in Berlin und war lange Zeit in der freien Wirtschaft tätig. Seit 2006 ist sie selbstständig, unterrichtet und schreibt Sachbücher für Kinder und Erwachsene. Ihre Wissbegier hat sie quasi zum Beruf gemacht. Sie lebte mehrere Jahre alleine in einem Haus im Wald, mehrere Wochen mit einer kleinen Crew auf einem Schiff auf dem Atlantik und bezeichnet sich selbst als überzeugte Rausgängerin. Sie sieht gerne unter Steinen nach. Mehr Infos unter: www.karibuch.de

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