In einem Zeitungsartikel ist mir neulich eine Fossa begegnet. Dieses Tier war mir bisher gänzlich unbekannt. Zu meiner Entlastung sei erwähnt, dass Fossas sehr selten sind und auch nur in sehr wenigen Zoos zu sehen sind. Um sie in freier Wildbahn zu sehen, müsste man bis nach Madagaskar reisen, denn die Raubtiere leben nur dort, sie sind also endemisch. Lust auf ein bisschen “Fossa-Wissen”?
Die Frettkatze
Fossas (Crytoprocta ferox) werden auch Frettkatzen genannt. Sie sind die größten Raubtiere Madagaskar und erinnern von der Statur her ein wenig an einen Puma. Sie haben kurzes, rötlich-braunes Fell und werden etwa 80 Zentimeter groß. Ihr Schwanz misst rund 70 Zentimeter und hilft ihnen beim Balancieren in den Bäumen. Zu ihrem Nahrungsspektrum gehören Primaten und andere Säugetiere, auch Reptilien und Frösche werden gern genommen. Fossas sind nachtaktiv, aber auch in der Lage, am Tag zu jagen. Sie klettern hervorragend und überwältigen sogar Beute, die fast so groß ist, wie sie selbst.
Großes Revier
Fossas sind Einzelgänger und kommen nur zur Paarungszeit zusammen. Die Tragezeit dauert nur sieben Wochen, dann bringt das Weibchen bis zu vier Junge zur Welt. Ein halbes Jahr werden sie gesäugt und nach spätestens 20 Monaten verlassen sie die Mutter und suchen sich ein eigenes Revier. Das wird allerdings immer schwieriger, denn die Raubtiere brauchen sehr viel Platz. Männchen beanspruchen ein Revier von bis zu 26 Quadratkilometern, Weibchen geben sich mit der Hälfte zufrieden. Dieser Platz ist jedoch nicht mehr überall vorhanden, weil die Wälder gerodet werden. Dann kommt es unter den Tieren zum Kampf um Platz und Nahrung. Fossas gehören zu den gefährdeten Tierarten. Schätzungen zufolge leben nur noch 2500 ausgewachsenen Tiere auf Madagaskar.
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