Im Büro unter dem Dach ist es heiß. Johanna und ich jammern deswegen ein bisschen herum und schalten schließlich die Klimaanlage ein. Schon besser! Und weil wir nicht so gut denken können, wenn es so warm ist, machen wir auch gleich noch eine Kaffeepause. Viel besser! Ich denke laut über ein Thema für meinen nächsten Blogbeitrag nach und mir fallen schließlich die schwitzenden Schweine ein. Daraufhin Johanna: „Die können gar nicht schwitzen.“ Stimmt! Ich kann also gar nicht schwitzen wie ein Schwein, wie ein Pferd aber schon. Welche Tiere schwitzen denn überhaupt? Und wie gehen die Arten, die das nicht können, mit Hitze um?
Schwitzen? Eher schwierig!
Die meisten Tiere können nicht schwitzen. Im Gegensatz zu uns Menschen haben sie keine oder nur sehr wenige Schweißdrüsen. Hunde und Katzen besitzen sie überwiegend an den Pfoten. Sie haben quasi Schweißfüße, und weil die an heißen Tagen nicht ausreichen das ganze Tier zu kühlen, hecheln sie. Der Speichel im Mundraum kann dabei verdunsten und für Kühlung sorgen. Findet ihr hechelnde Katzen kurios, dann bestimmt auch Papageien. Die bedienen sich nämlich der gleichen Abkühlungsstrategie. Schweine und Elefanten nehmen stattdessen ein Schlammbad. Kaninchen und Wüstenfüchse schwitzen gar nicht. Sie regulieren ihre Körpertemperatur über die langen bzw. großen Ohren. Ein paar heiße Ohren sorgen in deren Fall also für einen kühlen Kopf und Körper. Einer etwas unappetitlichen Kühlmethode bedienen sich die Störche. Sie verteilen ihren weißen Kot auf Beinen und Füßen und bewirken damit, dass die Sonne ihre Stelzen nicht so aufheizt. Wenn ihr also mal einen Storch mit weißen Kniestrümpfen seht, wisst ihr, dass es heiß ist.
Schweissnasse Pferde
Pferde können dagegen sehr wohl schwitzen und sollten deshalb nach einem Ausritt trocken gerieben werden. Auch Kamele schwitzen. Zwar erst ab Temperaturen von 41 Grad Celsius aufwärts, dann aber richtig. Bis zu 25 Prozent ihrer Körperflüssigkeit können sie dabei verlieren. Außerdem nutzen sie einen Trick, um Verdunstungskälte zu erzeugen: Sie pinkeln sich – Igittigitt! – an die Beine. Das ist nicht hygienisch aber wirkungsvoll. Kein Wunder, dass sie es auch bei extremer Hitze schaffen, weite Strecken zu laufen. Ihren Wasserhaushalt gleichen sie übrigens an der nächsten Oase im Nu wieder aus, denn sie können in zehn Minuten mehr als eine Badewanne voll Wasser saufen.
Auch ich gehe jetzt mal meinen Flüssigkeitshaushalt auffüllen, vielleicht zur Abwechslung mal wie die schlauen Wüstenbewohner mit Pfefferminztee.
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