Meerschweinchen sind als Haustiere beliebt, besonders bei kleineren Kindern. Sie sind niedlich, lassen sich streicheln und beschmusen und sind insgesamt sehr freundliche Gesellen. Ihnen haftet ein wenig das Image an, langweilig zu sein. Sicher, sie lernen nicht apportieren wie Hunde oder sprechen wie Papageien, dafür haben sie andere Fähigkeiten. Wie wir Menschen haben sie fünf Sinne, aber ihre sind oft besser als unsere.
Sehen
Seit in unserem Haushalt zwei Meerschweinchen leben, erleben wir ihre Sinnesleistungen quasi hautnah. Beim Füttern kann es zum Beispiel schon mal passieren, dass Clara, das weiße Rex-Meerschweinchen, den Finger erwischt anstelle des Salatblatts. Absicht ist das nicht, sondern die Schwierigkeit, Dinge zu erkennen, die direkt vor ihrer Nase geschehen. Meerschweinchen haben seitlich gelegene Augen. Das ist bei vielen Fluchttieren so. Sie ermöglichen dem Tier eine gute Rundumsicht von 340 Grad. Dafür überlappen sich die Sehfelder von rechtem und linkem Auge nicht. Vor der Nase befindet sich dadurch eine Art toter Winkel, und wenn sich mein Finger darin befindet, dann … Autsch! Meeris sehen nicht besonders scharf, können aber Rot, Grün und Blau unterscheiden.
Schmecken
Der Apfel schmeckt süß, Chicoree ist bitter. Wie die meisten Pflanzenfresser haben sie viele Geschmacksnerven, um giftige Pflanzen von essbaren zu unterscheiden. Unabhängig davon haben sie aber ihre individuellen Vorlieben. Die eine ist ganz wild auf eher bittere Salate, die andere sucht sich zuerst die Gurkenstückchen aus der Schüssel. Feinschmecker sind sie beide.
Hören
Anders als Menschen können Meerschweinchen auch Töne in hohen Frequenzbereichen sehr gut hören. Zum Vergleich: Menschen nehmen Geräusche in einem Frequenzbereich von ungefähr 16 – 20.000 Hertz (Hz) wahr, Meerschweinchen hören mit einer Bandbreite von 16 – 33.000 Hz deutlich besser. Untereinander verständigen sie sich mit einer Fülle an Lauten wie quietschen, quieken, knurren, knattern und murmeln. Aus Rücksicht auf ihr feines Gehör sollten laute Geräusche in ihrer Nähe vermieden werden.
Riechen
Meerschweinchen erkennen sich untereinander an ihrem Geruch, aber auch die Menschen, mit denen sie es zu tun haben. Die Kleinnager nutzen Duftstoffe zur Verständigung, erkennen essbares Futter anhand des Geruchs und orientieren sich mithilfe der Nase in ihrer Umgebung. Sie können tausendmal besser riechen als wir.
Tasten
Meerschweinchen haben Tasthaare, sogenannte Vibrissen im Kopfbereich. Mit ihnen orientieren sie sich im Dunkeln, schätzten Lücken und Durchgänge ab und erkennen Hindernisse. Auch blinde Meerschweinchen bewegen sich deshalb oft noch sehr sicher. Da die Tasthaare empfindlich auf Berührungen reagieren, sollte man die Meeris in diesem Bereich nicht unnötig anfassen.
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10. Oktober 2018 um 9:11
Schmecken
Wie die meisten Pflanzenfresser haben sie viele Geschmacksnerven, um giftige Pflanzen von essbaren zu unterscheiden.
Ich hatte mal eins das diesbezüglich ziemlich dumm war, ich konnte ihm eine aufgeschnittene Habanero 3 cm vor den Käfig halten und es ist fast durchgedreht und wollte unbedingt reinbeißen !
(ich habe sie ihm natürlich nicht gegeben)
15. Oktober 2018 um 17:02
Na, vielleicht wollte es auch deinen Finger beissen…sozusagen als Antwort auf diesen fieen Test. :-))
PS: Für alle, die es auch erst googlen müssten: Eine Habanero ist eine sehr scharfe Chili-Sorte.