In München fand eine Gartenmesse statt und natürlich habe ich sie besucht. Neben High-Tech-Hochbeeten, torffreier Erde und so ungewöhnlichen Honigsorten wie Buchweizen und Lavendel gab es allerlei Pflanzen. Stauden, Gemüse, Kräuter bereits fertig im Topf oder als Samen zum selbst ziehen. Besonders beeindruckt war ich von einem Stand, an dem es von Bio-Tomaten nur so wimmelte. Es gab kleine Setzlinge und Samentüten in Hülle und Fülle. So viele Tomatensorten gibt es? Ich konnte es kaum glauben, denn in der Gärtnerei bekommt man immer nur eine Handvoll Sorten und das fertige Produkt schmeckt wie die Tomaten aus dem Supermarkt: wie üblich. Das kann ganz nett und vertraut sein, oder etwas langweilig. Ich jedenfalls wollte ins Tomaten-Schlaraffenland und meine kümmerliche Tomaten-Landkarte erweitern. Auf ins Abenteuer!
„Ich hätte gerne fotogene Tomaten“
Bei meinem ersten Besuch auf der Messe unterhielt ich mich kurz mit dem Standbetreiber und Erzeuger Christian Herb, Herr über zahllose Tomaten-Sorten und Bio-Gärtner in Kempten. Bei meinem zweiten Besuch ließ ich mich dann beraten und kaufte drei Tütchen Tomatensamen. Wahrscheinlich hielt er mich für ein bisschen bekloppt, denn ich erkundigte mich nicht vorrangig nach besonders schmackhaften, widerstandsfähigen oder ertragreichen Sorten. Ich fragte: “Können Sie mir besonders fotogene Tomaten empfehlen?“ Und erklärte: „Ich möchte sie für meinen Blog und dort brauche ich dann auch Bilder und da wäre es gut, wenn die Pflanzen und erst recht die Tomaten super aussehen.“ Ohne mit der Wimper zu zucken (der Mann hat auf Messen sicher schon allerhand erlebt) empfahl er mir eine rote, eine gelbe und eine blaue Sorte.
Kirsch-, Cocktail-, oder Ochsenherztomate
Was es nicht alles gibt: Kirschtomaten, Cocktailtomaten, Fleischtomaten, Datteltomaten, Ochsenherztomaten (die heißen wirklich so!), Buschtomaten, Flaschentomaten und Eiertomaten. Und damit nicht genug: Zu jeder dieser Gruppen gibt es mehrere Sorten. Sie haben so klangvolle Namen wie De Berao, Schwarze Trüffel und Brandywine. Ich entschied mich für Creme Sausage (gelb), Blue OSU (blau), und Silbertanne, eine rote Fleischtomate. Wie sie zu ziehen sind, welchen Standort und welche Erde sie bevorzugen, wann sie blühen und reif sind, steht neben vielen anderen interessanten Infos auf der Packung.
Ich muss mich sputen, denn es wird höchste Zeit für die Aussaat. Sie soll bei allen meinen Sorten nämlich – entnehme ich dem Schild – von Januar bis März erfolgen. Nun aber mal ran!
Ach so: Ob meine Tomaten tatsächlich so fotogen sind, wie angekündigt, wird sich erst in ein paar Wochen zeigen. Ich halte euch auf dem Laufenden.
Wer nun unbedingt auch solche Bio-Pflanzen und Samen erwerben möchte, kann sie hier bestellen: www.bio-kraeuter.de
Autorin: Karolin Küntzel
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30. März 2017 um 15:58
Danke für den Link. Da werd ich gleich bestellen. Mir läuft schon beim Lesen das Wasser im Mund zusammen. Du hast recht. Egal, wo man heutzutage Tomaten oder Tomatenpflanzen kauft. Sie schmecken alle gleich.
Bin gespannt auf die Tomatenfotos 🙂
30. März 2017 um 16:22
Ich bin auch gespannt. Jeden Tag schleiche ich um die Anzuchtschale herum, dabei weiß ich natürlich, dass sich da noch gar nichts tun kann. Sobald sich was zeigt, zücke ich die Kamera.