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Natur und so

Keime, Sprossen, Mikrogreens

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Foto: pixabay.com

Heute ist Winteranfang, der Schrebergarten ruht und frische Kräuter und Salate kann ich jetzt nur noch im Supermarkt kaufen. Nicht ganz! Mit wenig Aufwand und minimalem Geräteeinsatz lassen sich Keime, Sprossen und trendige Mikrogreens auf der Fensterbank ziehen. Auf den selbstgezogenen Frische-Kick im Winter muss also niemand verzichten, selbst dann nicht, wenn man keinen grünen Daumen hat. Heute stelle ich euch verschiedene Möglichkeiten vor. Ihr werdet sehen, es ist wirklich denkbar einfach.

Mikrogreens

Foto: K. Küntzel

Mikro – was? Auf Deutsch würde man Mikro-grün sagen. Das hört sich nicht wesentlich eleganter an, meint aber ebenfalls kleines Gemüsegrün, wie zum Beispiel Kresse. Die könnt ihr im Papp-Schälchen fertig kaufen oder selbst ziehen. Ganz bequem geht das mit einem Anzucht-Set. Es besteht aus einer Auffangschale, einem Anzuchtgitter, Samenpads und einer Abdeckung. Das Gitter kommt in die Schale, das Pad auf das Gitter, dann wird dieses gründlich gewässert und abgedeckt. Wenn ihr täglich ausreichend gießt, sprießen nach ein paar Tagen die ersten Mini-Pflänzchen und können nach acht bis zehn Tagen geerntet werden. Kiepenkerl bietet zum Beispiel solch ein Set mit Kresse, Rucola, Radieschen und Senf-Samenpads an. Sie sind recht praktisch, weil die Pflanzen dann gleich den richtigen Abstand zueinander haben. Es gibt aber auch andere Firmen die Keimsprossenboxen anbieten, auch bekommt ihr eine Fülle an Keimsprossen und Samen im Handel.

Kresse-Igel und Kressegitter

Foto: K. Küntzel

Ich bin ein großer Fan von Kresse und könnte die kleinen, scharfen Stängelchen ständig verputzen. Deshalb besitze ich einen Kresse-Igel aus Ton. Er wird gewässert, dann werden die Samen auf seinem Rücken verteilt, immer gut feucht gehalten und schwuppdiwupp – nach einer Woche kann ich ernten. Beim Gießen ist allerdings etwas Vorsicht geboten, denn mit einem scharfen Wasserstrahl schwemmt man alle Samen an eine Stelle und der Rest des Igels bleibt später kahl. Etwas gleichmäßiger gelingt die Aussaat mit einem Anzuchtgitter. Dort bleiben die Samen in den Löchern liegen und werden nicht so leicht auf einen Haufen gespült. Am Geschmack ändert die Methode nichts. Kresse ist und bleibt lecker!

Das Sprossenglas

Foto: K. Küntzel

Auch hier gibt es verschiedene Systeme und Anbieter. Das Prinzip ist aber immer gleich. Die Sprossen kommen in das Glas und werden mit frischem Wasser gespült. Anschließend wird das Glas mit dem Siebdeckel verschlossen und schräg gestellt, damit das Wasser gut abfließen kann. Dann werden die Sprossen täglich nach Anleitung auf der Verpackung gewässert und sind nach ein paar Tagen essfertig.

Habt ihr jetzt Lust auf selbstgezogenes Super-Food bekommen? Auf dem Wunschzettel ist noch ein Plätzchen frei? Dann wünsche ich euch viel Spaß beim Ausprobieren, Grün naschen und Sprossen wachsen hören.

Autorin: Karolin Küntzel

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Autor: Karolin Küntzel

Jahrgang 1963, ist freiberufliche Autorin, Dozentin und Kommunikationstrainerin. Sie studierte Germanistik, Geschichte und Weiterbildungsmanagement in Berlin und war lange Zeit in der freien Wirtschaft tätig. Seit 2006 ist sie selbstständig, unterrichtet und schreibt Sachbücher für Kinder und Erwachsene. Ihre Wissbegier hat sie quasi zum Beruf gemacht. Sie lebte mehrere Jahre alleine in einem Haus im Wald, mehrere Wochen mit einer kleinen Crew auf einem Schiff auf dem Atlantik und bezeichnet sich selbst als überzeugte Rausgängerin. Sie sieht gerne unter Steinen nach. Mehr Infos unter: www.karibuch.de

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