Hallimasch & Mollymauk

Natur und so

Misteln – Parasiten am Baum

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Foto: pixabay.com

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Da sind sie wieder, die Mistelzweige zu Weihnachten. Vor ein paar Jahren überlegten noch viele, ob man denn wirklich jeden Brauch aus England mitmachen müsste, doch mittlerweile scheint es zur Weihnachtszeit keinen Blumenladen zu geben, der keine Misteln anbietet. Immerhin: Trifft man jemanden unter dem Mistelzweig, darf man ihn küssen, sagt der Brauch.

(EDIT: Es gibt natürlich auch Weihnachtsbräuche bei uns. Die Amerikaner glauben, der wichtigste deutsche Brauch sei der mit der Weihnachtsgurke.) Tatsächlich ist die Mistel gar nicht so „fremd“ wie wir immer meinen, sondern kommt auch in Deutschland vor. Diese großen, kugeligen Auswüchse auf einigen Bäumen? Das sind Misteln.

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Sie sitzen als Parasiten auf den Ästen und entziehen dem Baum Wasser und Nährstoffe. Immerhin haben die Misteln in ihren Blättern eigenes Chlorophyll und können so, mit Hilfe des Sonnenlichts, auch selbst lebensnotwendige Stoffe produzieren. Streng genommen sind sie also Halbparasiten.

Misteln wachsen auf verschiedenen Wirten. Es gibt sie sowohl auf Laub- als auch auf Nadelbäumen. Die klebrigen, weißen Früchte wurden früher benutzt um „Vogelleim“ herzustellen, mit dem man Vögel in Klebefallen fing.

Bei den Germanen hieß es, die Pflanze sei ein Geschenk der Götter, die die Mistelsamen in die Bäume streuten. Wer das heutzutage nachmachen will, verreibt einfach ein paar frische Mistelsamen an der Baumrinde. Dort wächst dann die Mistel.

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Wenn ihr Mistelzweige hübsch findet, aber lieber keinen über eure Tür hängen wollt (wer weiß, wer dann zum Küssen klingeln kommt!), könnt ihr eure Weihnachtsdeko auch anders gestalten. Bindet den Mistelzweig doch einfach mit ein paar hübschen Anhängern zusammen und hängt ihn in den Weihnachtsbaum.

Oder legt ihn zusammen mit ein paar Lichterketten auf den Tisch. Behaltet aber dann eure Gäste im Auge, damit sie keine der Beeren essen. Die sind nämlich schwach giftig. Wer also auf Nummer sicher gehen will, wählt vielleicht doch lieber den Zweig über der Tür. Vom Küssen ist jedenfalls noch keinem schlecht geworden.

 

 

 

 

 

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Autor: Johanna Prinz

ist promovierte Diplom-Biologin. Sie war früher Affenforscherin im Zoo, leitete den Bildungsbereich in einem großen Naturkundemuseum und danach ein Nationalpark-Haus am Wattenmeer. Heute arbeitet sie, von ihrer Wahlheimat Lübeck aus, im Bereich „Naturvermittlung“ – vor allem als Museumsberaterin oder Autorin für Kindersachbücher. Manchmal hebt sie Regenwürmer von der Straße auf. Mehr Infos unter: www.naturvermittlung.de

Ein Kommentar

  1. Super Artikel, sehr informativ Hallimasch!

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