Ich habe schon wieder einen Blogbeitrag vergessen. In drei Wochen merkt das kein Mensch mehr, aber diese Beitrag kommt heute später als sonst – sorry. Aber zum Glück liegt das daran, dass ich gerade an vielen anderen coolen Sachen arbeite. Thematisch bewege ich mich dort gerade im Wald und am Meer. Beides sehr schön. Jedenfalls … gestern habe ich einen Text über die Nasenlöcher der Wale geschrieben und dachte: hatten wir das eigentlich schon mal im Blog? Deshalb heute mal ein Beitrag zu den Walen, von denen alle Blogleser hoffentlich schon wissen, dass sie keine Fische sind. Los geht’s!
Ich bin schon sehr oft mit Schulklassen durch Naturkunde-Museen gelaufen. Und auch mit Erwachsenengruppen. Und immer wenn ich gefragt habe, wo beim Wal die Nase sitzt, gab es erstmal Gemurmel. Schnell waren sich dann aber alle einig: die Nase des Wals sitzt irgendwo oben auf dem Kopf. Doch dann wurde es schwieriger. Denn noch immer hält sich hartnäckig das Gerückt, dass Wale Wasser nach oben spritzen – aus ihrer Nase. Das stimmt natürlich nicht. Aber woher kommt diese Idee? Es hat etwas damit zu tun, wie Wale atmen.
Wale sind Wassertiere. Wenn sie untertauchen, müssen sie die Luft anhalten. Atmen können sie erst wieder, wenn sie auftauchen. Es ist also kein Wunder, dass ihre Nasenöffnung oben auf dem Kopf liegt. Schließlich ist das der erste Körperteil, der beim Schwimmen und Auftauchen die Wasseroberfläche durchbricht. Es wäre viel zu kompliziert, wenn die Nasenlöcher an der Schnauzenspitze lägen. Dann müsste der Wal beim Auftauchen nämlich immer den ganzen Kopf über Wasser halten. Und da Wale keinen übermäßig biegsamen Hals haben, wäre das beim Schwimmen unmöglich. Die Tiere kämen kaum voran. Eine Aunahme ist übrigens der Pottwal. Bei ihm sitzt das Nasenloch zwar auch ganz oben, aber ganz vorne auf der linken Seite des Kopfes.
Die Position des Blaslochs macht beim Wal also, biologisch gesehen, schon mal Sinn. Körperlich steht einem schnellen Ein- und Ausatmen während des Schwimmens also nichts im Wege. Doch Wale haben auch ihr Verhalten darauf ausgerichtet, dass sie möglichst effizient Luft bekommen. Bevor sie auftauchen, fangen sie schon mal an auszuatmen. Denn sind sie an der Wasseroberfläche angekommen, haben sie nicht viel Zeit, bevor sie wieder untertauchen. Und diese paar Sekunden nutzen sie nur zum Einatmen. Ausatmen unter Wasser, Einatmen wenn sie auftauchen.
Das Wasserspritzen, das man manchmal auf Bildern sieht, nennt man “Blas”. Der Blas kommt daher, dass ein auftauchender Wal ein bisschen Meerwasser nach oben schleudert – klar, weil er ja während des Auftauchens kräftig ausatmet. In kalten Gebieten kommen manchmal auch noch Kondenswolken hinzu: die warme Luft aus der Wallunge macht dann in der kalten Umgebung Wolken. Das kennen wir ja von uns selber.
Also: falls euch mal wieder jemand erählen will, dass Wale Wasser aus ihrer Nase spritzen, wisst ihr es jetzt besser. Sie spritzen Wasser über ihrer Nase hoch.
- Bekommt ihr Gänsehaut beim Musikhören? - 22. März 2024
- Vergissmeinnicht #206 - 13. Februar 2024
- Buchtipp: Tierische Baumeister - 25. Januar 2024