Seit Anfang des Jahres hat es bei uns immer wieder mal geschneit. Große Flocken, kleine Flocken, bauschige und federleichte oder dicke, schwere. Bei jedem Schneefall sehen sie anders aus. Heißt das, dass es unendlich viele Formen gibt, oder gibt es eine Grundform, die sich abwandelt? Die Schneekristallforscher haben darauf eine Antwort.
Die Geburt einer Flocke
Fällt die Temperatur in einer Wolke weit unter null Grad Celsius, bilden sich an kleinen Staub- oder Rußteilchen winzige Eiskristalle. Sie fallen zu Boden und nehmen auf ihrem Weg weiteren Wasserdampf auf. Aus dem winzigen Kristall wird eine Flocke. Wie groß sie wird, hängt von der Luftfeuchtigkeit, der Temperatur und der Thermik, dem Wind, ab. Ist es sehr kalt, bleibt die Flocke klein. Liegt die Temperatur bei ungefähr null Grad Celsius, wird sie größer. Das gilt auch, wenn sie auf dem Weg nach unten durch Aufwinde immer wieder in höhere Luftschichten gewirbelt wird und sich mehr Kristalle anheften können.
Flocken-Formen
Da die Flocken, die zu Boden sinken, unterschiedlich groß sind, sehen sie auch unterschiedlich aus. Aber sind sie das wirklich? Schneeflockenforscher antworten darauf: Nein, nicht ganz!
Grundsätzlich gilt, dass Schneekristalle eine sechseckige Form haben. Immer! Das hat Johannes Kepler schon im 17. Jahrhundert herausgefunden und 1611 eine Abhandlung mit dem Titel „De nive sexangula“ (Über die sechseckige Schneeflocke) veröffentlicht. Aus dieser Grundform entstehen je nach Temperatur Plättchen und Prismen, Säulen und Nadeln oder Kombinationen aus beiden. So kommt es zu dem unterschiedlichen Aussehen. Und wie viele Formen sind es jetzt tatsächlich?
Forscher des Kitami Institute of Technology in Hokkaido (Japan) unterteilten die Kristalle in acht Kategorien mit insgesamt 35 verschiedenen Typen. Zu ihnen gibt es 121 Untertypen. Bei dieser Zahl wird es sicherlich nicht bleiben, solange sich Forscher mit den Kristallen beschäftigen.
Einer von ihnen ist der Physikprofessor Kenneth G. Libbrecht, der am California Institute of Technology lehrt. Er betreibt eine Webseite (www.snowcrystals.com), die sich ausschließlich mit Schneekristallen, ihrer Entstehung und Form, beschäftigt. Wenn ihr also mehr über das Thema lesen oder tolle Fotos der Kristalle sehen möchtet, findet ihr dort umfassende Informationen.
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14. Januar 2017 um 14:28
Danke für den schönen Beitrag.
Jeder, der sich wie ich für Kälte und Schnee interessiert – und damit auch für Schneeflocken – dem empfehle ich das wunderbare Büchlein von Titus Müller: “Der Schneekristallforscher”.
LG
Elli
14. Januar 2017 um 15:57
Liebe Elli, es freut mich, dass dir der Artikel gefallen hat. Danke auch für den Buchtipp.
Viele Grüße
Karolin