Der Winter hat uns noch fest im Griff, aber dank Karolins Artikel über die Keimproben, bin ich schon wieder im Balkonfieber. Was kann wo wachsen? Welche Samen brauche ich noch? Was muss ich jetzt schon vorziehen? Und wo? Im neuen Buch unserer Blogger-Kollegin Mel stehen auch so viele Tipps fürs Balkongärtnern! Während ich also überlege, ob die Tomaten vom letzten Jahr wohl keimen, denke ich daran, wie es letztes Frühjahr geklappt hat. Alles wuchs brav und die Pflanzen wussten auch noch automatisch wo „oben“ ist. Und dann denke ich: Woher wussten die das eigentlich?
Einige Pflanzen haben Samen, die man oben auf der Erde aussäen muss. Sie brauchen Licht zum Keimen und da fällt mir die Vorstellung leicht, dass die einfach zur Sonne hin wachsen. Man sieht ja auch immer wieder Pflanzen, die sich mit dem Licht bewegen. Doch wie ist es zum Beispiel mit den Topinambur-Knollen, die ich versuchsweise eingepflanzt habe? Woher wissen die im Dunkeln, wo sie hin müssen.
Um die Antwort auf diese Frage noch etwas gründlicher zu erforschen, brauchte es ein Raumschiff. Im Weltraum, so stellte sich nämlich heraus, hatten ein paar Pflanzen Probleme mit ihrem Orientierungssinn. Und das lag an der fehlenden Schwerkraft.
Denn während ein Keimling zum Licht hin wachsen kann, kann er sich auch von der Schwerkraft weg orientieren. Rezeptoren in den Wurzeln machen es möglich, zu erkennen, wo oben und unten ist.
Ein anderes Phänomen sind Stärke-Partikel, die im Innern einer Pflanze vorkommen können und die registrieren, wenn die Pflanze nicht mehr nach oben ausgerichtet ist – etwa, wenn sie von einem Platzregen heruntergedrückt wurde. Weizen oder Mais können sich dadurch wieder aufrichten, wenn der Regen vorbei ist. Ich gehe dann mal säen, ja?
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