Die Hagebutte hat viele Namen: Hiffen, Hetschepetsche, Mehlbeere, aber auch Hunds- oder Heckenrose meint ein und dieselbe Pflanze – eine Wildrose mit zarten Blüten und roten Früchten. Die leuchtend roten, ovalen oder tropfenförmigen Früchtchen sind jetzt reif und können geerntet werden. Und was macht man dann damit?
Hagebutte für Scherzkekse
Dass die Hagebutte sehr vitaminreich ist, lockt keinen Teenie hinter dem Ofen hervor. Wohl aber, dass sich aus den in ihr befindlichen kleinen Nüsschen ein prima Juckpulver herstellen lässt. Schneidet man die Hagebutte auf, entdeckt man eine Reihe kernähnlicher Gebilde, die Nüsse der Frucht. Sie sind mit kleinen Härchen bedeckt, die mit Widerhaken versehen sind. Kommen sie in Kontakt mit der Haut, lösen sie einen starken Juckreiz aus. Für ein Tütchen Juckpulver reichen einige wenige Hagebutten. Aufschneiden, Nüsschen herauskratzen, trocknen lassen und ab damit in den Kragenausschnitt des liebsten Feindes.
Hagebutte für Naschkatzen
Aus den Früchten der Wildrose lassen sich leckere Marmeladen und Konfitüren kochen. Dazu die Früchte entstielen und entkernen (Handschuhe gegen den Juckreiz benutzen und wie gewohnt verarbeiten (klein schneiden oder pürieren). Auf 500 g Hagebutten kommen etwa 350 g Zucker. Noch ein Spritzer Zitrone dazu, alles gut aufkochen lassen und dann sofort in heiß ausgespülte Gläser füllen und luftdicht verschließen.
Hagebutte für Teetrinker
Hagebutten enthalten weit mehr Vitamin C als Zitronen. Deshalb eignen sie sich besonders in der Erkältungszeit zur Immunstärkung und zur Linderung von Erkältungsbeschwerden. Für einen Tee werden die Früchte gewaschen, entkernt, zerkleinert und mit kochendem Wasser aufgegossen. Nach ca. sieben Minuten Ziehzeit ist der Tee fertig. Nicht wundern: So rot wie bei gekauftem Tee wird er auch nach längerem Ziehen nicht. In den fertigen Tees ist in der Regel zusätzlich Hibiskus enthalten, das für die satte rote Farbe sorgt.
Hagebutte für Gourmets
Die gesunde Frucht eignet sich auch hervorragend für Chutneys und passt gut zu Wildgerichten. Sie kann kandiert, zu Eis, Essig und Suppe verarbeitet und zum Likör veredelt werden.
Für einen Likör benötigt ihr: 1 kg Hagebutten, 300 g Kandis, je eine halbe Zitrone, Orange und Zimtstange, 5 Nelken, 1,5 Liter Weinbrand. Die gewaschenen, entkernten Früchte kommen zusammen mit den anderen Zutaten in ein Glasgefäß. Gut umrühren, fest verschließen und für zwei bis drei Monate an einen hellen, warmen Ort stellen. Ab und zu schwenken, damit sich der Kandis gut auflöst. Nach Ablauf der Standzeit durch einen Kaffeefilter oder ein sauberes Mulltuch filtrieren und in kleinere Flaschen umfüllen. Nach weiteren vier Wochen ist der Likör bereit zu Verkostung.
Steckbrief
Hagebutte (Rosa canina)
- Standort: Die anspruchslose Pflanze wächst sowohl an sonnigen wie auch an halbschattigen Standorten.
- Anbau: Meistens taucht die Hagebutte von ganz alleine auf. Wer darauf nicht vertrauen möchte, kann eine bestehende Pflanze durch Teilung der Wurzelausläufer vermehren.
- Pflege: Ist eigentlich nicht nötig. Wer möchte, kann im Frühjahr und Herbst den Boden etwas auflockern und mit etwas Kompost düngen. Nach der Ernte erfolgt der Rückschnitt.
- Ernte: Von September bis in den späten Herbst
- Sorten: Die Kartoffelrose (rosa rugosa) hat besonders große Früchte. Die Blaue Hechtrose hat rosa bis dunkelrote Blüten und die Früchte sind kugelrund.
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