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Moschusochse: Schaf, Ziege oder Rind?

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Foto: pixabay.com

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Auch wenn der Moschusochse das Rind im Namen führt, ein Ochse ist er nicht. Aufgrund seiner Körperform und des wolligen Fells hielt man ihn lange für eine Mischung aus Rind und Schaf. Ist er aber auch nicht. Der haarige Riese zählt zu den Ziegenartigen und ist am nächsten mit den Ziegen verwandt. Darauf muss man erstmal kommen. Ich wusste das jedenfalls nicht, bis ich beim Recherchieren für ein Tierbuch auf den Koloss gestoßen bin.

Einige interessante Fakten gefällig?

Der Haufen macht den Unterschied

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Sieht das Tier nicht trotzdem eher aus wie ein Rind oder Bison? Die massige Gestalt, die kräftigen Hörner und die Wülste an der Stirn sprächen doch dafür, oder nicht? Moschusochsen futtern Gräser, Kräuter und Moose, leben in Herden und haben eine ähnlich lange Tragzeit wie Rinder. Biologen interessiert das erst in zweiter Linie. Für sie ist entscheidender, was hinten herauskommt. Und siehe da: Es sind keine Fladen wie bei der Kuh, sondern schön glänzende Bohnen, die aussehen wie Eicheln. Eindeutig Ziege.

Zottelziege

Moschusochsen mögen es kalt. Sie leben zum Beispiel in Grönland, Alaska, Norwegen und inzwischen auch in Schweden. Der Kälte trotzen sie mit einem dichten, zweilagigem Fell, das aus kuschelig weichem Unterfell und dem zotteligen, langen Oberfell besteht. Das Unterfell ist weicher als die Wolle von Kashmir-Ziegen und achtmal so warm wie Schafwolle. Das Oberfell wird über 60 Zentimeter lang. Damit hält der Moschusochse den Rekord in der Kategorie tierische Haarlänge. Leider ist es nicht besonders wasserabweisend, weshalb die Tiere Niederschläge nicht mögen.

Eine Ochsenburg bilden

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In alten Western bilden die Siedler bei Indianerangriffen immer eine Wagenburg. Ähnlich verhalten sich Moschusochsen bei Gefahr. Greifen Wölfe oder Bären an, bilden sie einen Kreis, Hörner nach außen, Nachwuchs in die Mitte. So viel Masse wirkt schon bedrohlich und bewegt den Feind vielleicht zur Aufgabe. Wenn nicht, greifen einzelne Tiere aus dem Kreis den Gegner auch gezielt an. Wer auf die Bekanntschaft mit dem harten Schädel und den Hörnern verzichten möchte, sollte spätestens die Flucht ergreifen, wenn der Moschusochse den Kopf senkt. Drückt er dann die Nase gegen das Knie und der Moschusduft ist zu riechen, ist es für die Flucht wahrscheinlich längst zu spät, denn die scheinbar so trägen Tiere erreichen ein Tempo von rund 60 Stundenkilometern. Nun aber hopp!

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Autor: Karolin Küntzel

Jahrgang 1963, ist freiberufliche Autorin, Dozentin und Kommunikationstrainerin. Sie studierte Germanistik, Geschichte und Weiterbildungsmanagement in Berlin und war lange Zeit in der freien Wirtschaft tätig. Seit 2006 ist sie selbstständig, unterrichtet und schreibt Sachbücher für Kinder und Erwachsene. Ihre Wissbegier hat sie quasi zum Beruf gemacht. Sie lebte mehrere Jahre alleine in einem Haus im Wald, mehrere Wochen mit einer kleinen Crew auf einem Schiff auf dem Atlantik und bezeichnet sich selbst als überzeugte Rausgängerin. Sie sieht gerne unter Steinen nach. Mehr Infos unter: www.karibuch.de

Ein Kommentar

  1. Mega interesant! Vielen Dank für diesen Informativen und interessanten Beitrag. 🙂

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