Habt ihr schon gebacken? Zu meinen Lieblings-Plätzchen gehören Vanille-Kipferl. Sie dürfen Weihnachten nicht fehlen und ich backe sie mit echter Bourbon-Vanille. Die Schoten sind teurer als Vanillinzucker-Päckchen, ihr Mark schmeckt aber auch um Längen besser als der Fertigzucker. Das Kind fragte bei dieser Gelegenheit, was Vanille eigentlich ist und woher sie kommt. Gute Frage.
Hättet ihr darauf eine Antwort gehabt?
Die Samenkapseln einer Orchidee
Die Gewürzvanille, die wir zum Backen verwenden, wird auch Echte Vanille genannt. Sie stammt von einer Orchidee. Das sind diese wunderschönen, exotischen Pflanzen mit den prächtigen Blüten. Die der Gewürzvanille sind gelb mit einem Stich ins grünliche. Die Pflanze wuchs ursprünglich nur in Mexiko und Mittelamerika. Heute kann sie auch in anderen tropischen Regionen angebaut werden, allerdings muss sie dort künstlich bestäubt werden. Auf Madagaskar und Réunion befinden sich die größten Anbaugebiete. Réunion hieß früher Île Bourbon und wurde so zur Namensgeberin für die Bourbon-Vanille.
Erst grün, dann schwarz
Die Orchidee bringt längliche Kapseln hervor, die denen von Stangen- oder Feuerbohnen ähneln. Sie sind bis zu 25 Zentimeter lang und werden durch Fermentation zu den schwarzen, dünnen Vanilleschoten, die es bei uns im Handel gibt. Dieser Prozess ist aufwändig und dauert vom Pflücken bis zum fertigen Produkt vier Monate. Die Samenkapseln kommen kurz in kochendes Wasser und müssen dann mehrere Tage feucht gehalten werden. Im tropischen Klima entwickelt sich erst dann das typische Vanillearoma und die Schoten färben sich dunkel. Sie werden langsam getrocknet, bis sie nur noch 20 Prozent ihres ursprünglichen Gewichts haben. Während dieser Zeit werden sie immer wieder zwischen den Fingern gerollt. Das Mark löst sich dabei von der Schote und kann später leicht herausgekratzt werden. Das ist ganz schön aufwändig. Kein Wunder, dass die Vanilleschoten teurer sind, als der künstlich hergestellte Vanillinzucker.
Habt ihr nun Lust bekommen, Vanille-Kipferl zu backen? In meinem nächsten Beitrag verrate ich euch mein Lieblingsrezept.
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