Meine Pflanze der Woche ist der Bärlauch. Warum? Weil er mich in den letzten sieben Tagen, die ich auf Bornholm verbracht habe, auf Schritt und Tritt begleitet hat. Ganze Wanderungen hat er mit seinem unverwechselbaren Knoblauchduft geprägt. Und natürlich habe ich einige Blätter gepflückt. Wozu?
Bärlauch in der Küche
Johanna hatte ja bereits über zahlreiche Küchenkräuter wie Basilikum und Rosmarin geschrieben. Der Bärlauch reiht sich in diese Artikel ganz gut ein, denn auch er eignet sich hervorragend für die unterschiedlichsten Gerichte. Der Klassiker ist sicherlich das Bärlauch-Pesto, aber auch Suppen und Salate lassen sich mit den Blättern des Bärlauchs zubereiten. Vor der Blüte ist das Aroma am intensivsten. Doch keine Angst: Auch wer kein Anhänger von Knoblauch ist, sollte die Bärlauch-Blätter ruhig einmal probieren. Sie schmecken wesentlich milder als Knoblauch und nach ihrem Genuss hat man einen knoblauchfreien Atem.
Erntezeit
Bärlauchsaison ist, abhängig von der Witterung, von März bis Mai. Mit der Blüte verlieren die Blätter an Aroma und im Juli zieht sich die Pflanze vollständig in die Erde zurück. Wer noch selbst im Wald ernten gehen möchte, muss sich ein wenig ranhalten. Viele Bärlauchfelder stehen schon in voller Blüte, nur an sehr schattigen Plätzchen findet man noch Pflanzen ohne Blütenschmuck. Solch eine späte Ernte hat jedoch den Vorteil, dass man die Pflanze nicht so leicht mit den giftigen Maiglöckchen oder Herbstzeitlosen verwechseln kann, deren Blätter ähnlich aussehen. Hier hilft der Geruchstest. Riecht das Blatt nach Knoblauch, ist es eindeutig der aromatische Bärlauch. Bärlauch eignet sich nicht zum Trocknen, das macht ihn fade. Deshalb sollte man nur soviel pflücken, wie man frisch verbrauchen kann.
In ausgewiesenen Naturschutzgebieten ist die Ernte übrigens verboten!
Bärlauch-Pesto
Die Blätter (ca. 100 Gramm) gründlich waschen. Käferchen mögen die wildwachsende Pflanze nämlich ebenfalls. Trocken schütteln, die harten Stiele entfernen und den Rest grob hacken. Zusammen mit 60 Gramm gehackten und gerösteten Pinienkernen (oder Mandeln) und ungefähr derselben Menge geriebenem Parmesan in einen Mixer geben. Mit 120 Milliliter Olivenöl auffüllen und pürieren. Mit Pfeffer und grobem Salz würzen. Das Pesto hält sich im Kühlschrank einige Tage. Schmeckt wunderbar als Dip, zu Spaghetti und frischem Stangenbrot.
Möchte man nicht alle Blätter gleich verarbeiten, kann man einen Teil für später einfrieren. Bärlauch lässt sich auch wunderbar in Olivenöl einlegen. Diesen Aufwand konnten und wollten wir in unserer Ferienwohnung nicht betreiben. Wir haben stattdessen unsere Tomatensoße mit dem Kraut aufgepeppt. Auch das war lecker!
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