Werbung: Für diesen Beitrag hat mir der Verlag ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.
Ich sehe sehr gerne Dokumentarfilme über die Erde und bin fasziniert von der Tier- und Pflanzenwelt, die auf ihr heimisch ist. Staunend lasse ich mich entführen auf die höchsten Gipfel und in die Tiefsee, ich werfe einen Blick in das Wurzelgewirr der Mangrovenwälder und ins Innere eines Termitenbaus, ich fliege mit Seevögeln halsbrecherisch an Klippen entlang oder erlebe im Zeitraffer, wie sich die Blüte einer Wüstenpflanze nach einem Regenguss öffnet. Menschen, die diese Leidenschaft mit mir teilen, empfehle ich das Buch von David Attenborough.
Ein Leben für die Natur
Der Brite David Attenborough ist leidenschaftlicher Naturschützer, begnadeter Dokumentarfilmer, verständlicher Welterklärer, Schriftsteller und Weltreisender. Nahezu jeden Winkel der Welt hat er bereist und dabei das Staunen nicht verlernt. Seine Filme, von denen er die meisten für die BBC gedreht hat, sind preisgekrönt und er selbst von der Queen geadelt. Das Buch, um das es heute geht, basiert auf diesen Filmen und ist wie diese leicht verständlich und sehr unterhaltsam erzählt, ohne seicht zu sein.
Zwölf Lebensräume
David Attenborough nimmt uns in „Der lebendige Planet“ mit in zwölf extreme Lebensräume. Auf die Gluthitze der Vulkane folgt das ewige Eis, auf die nördlichen Nadelwälder der schwülwarme Dschungel. Grasland, Wüsten, Meere, Flüsse, entlegene Inseln und Städte beherbergen eine Fülle von Arten, die sich perfekt an diesen Lebensraum angepasst haben. Wie funktionieren diese Ökosysteme, wie sind sie vernetzt, was bedroht sie und was könnte sie retten? Diese Fragen ziehen sich durch das Werk und nicht immer sind sie leicht zu beantworten.
Auf 432 Seiten um die Welt
Beim Lesen entfaltet das Buch einen Sog. Wo wird die Reise hingehen? Was werde ich dort entdecken? Die Neugier des Autors überträgt sich sofort auf mich und ich lese, lese, lese. Ich schaue mir die tollen Fotos an und erfreue mich an den zauberhaften Vignetten, die die einzelnen Kapitel zieren. Jeder Lebensraum ist spannend und bietet Überraschendes. Und schon geht die Reise weiter. Das Buch lässt sich von vorne nach hinten oder in beliebiger Reihenfolge der Kapitel lesen. Manchmal ist es auch einfach schön, es einfach irgendwo aufzuschlagen und zu schauen, was es dort zu entdecken gibt. Dann erschließen sich zwar nicht die Zusammenhänge, aber manche Beschreibungen einer Spezies sind so eindrücklich, dass sie problemlos auch für sich stehen können.
Ihr merkt es, oder? Ich finde das Buch fantastisch. Es liest sich so weg und ist dabei enorm fundiert. Gibt es wissenschaftliche Schmöker? Dann wäre dieses Buch einer.
David Attenborough
Der lebendige Planet
Wie alles mit allem vernetzt ist
Hardcover, 432 Seiten
Kosmos Verlag, 2022
ISBN 978-3-440-17628-3
28 Euro
- Plastik in der Arktis - 2. Februar 2024
- Vergissmeinnicht #205 - 30. Januar 2024
- Was ist eine Fossa? - 8. Dezember 2023