Hier in Lübeck gibt es auch mitten im Straßenverkehr nette Ecken. Straßenränder und diese kleinen Blumenbeete am Gehweg sind ab und zu richtig bunt. Es sieht aus, als hätte dort jemand eine Handvoll Wildblumensamen hingeworfen. Besonders auffällig: der Klatschmohn, der überall dazwischen steht. Knallrot, auffällig und einfach richtig schön.
Rein biologisch ist der Mohn ein echtes Erfolgsmodell. Er kommt in zahlreichen Arten fast auf der ganzen Welt vor, zumindest dort, wo das Klima nicht außergewöhnlich heiß oder kalt ist. Zählt bei der nächsten Sichtung mal die roten Blätter: das sind immer vier.
Kapseln im Blumenladen
Wenn das Jahr voran schreitet, bildet der Klatschmohn bildhübsche Samenkapseln. Selbst der Schnittblumenhandel hat erkannt, dass die Mohnkapseln “schick” sind und verkauft sie für zum Teil unverschämte Preise. Vielleicht hat das ja was mit dem neuen Minimalismus-Trend zu tun, der überall auftaucht. Die Mohnkapsel jedenfalls schient gerade “in” zu sein. Allerdings will man sie nicht im Wohnzimmer haben, wenn sie sich öffnet und ihren eigentlichen Zweck ausübt: die Samenstreuung.
Flieg’ mit dem Wind
Der Klatschmohn lagert nämlich alle seine Samen in der Kapsel und wenn es ans Verteilen geht, werden die ziemlich weit verteilt. Sie fliegen mehrere Meter mit dem Wind oder wandern noch längere Strecken im Fell von Tieren. Jedes einzelne Samenkorn ist so gemacht, dass es möglichst leicht ist – wegen des Windes natürlich. Dafür enthält es als Nährmaterial für den späteren Keimling viel Öl, das leichter ist als Stärke oder Ähnliches.
Achtung, giftig!
Wenn ihr jetzt begeistert vom Klatschmohn seid, geht bloß nicht gleich los und rupft ihn überall ab. Mohngewächse sind nämlich bekannt dafür, dass sie einen weißen Milchsaft absondern und der ist giftig. Zumindest solltet ihr euch nach dem Anfassen die Hände waschen und nicht sofort zum Fingerfood-Picknick übergehen. Zusammen mit der Stockrose ist der Klatschmohn übrigens eine tolle Pflanze für den Bauerngarten. Was meint ihr?
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