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Natur und so

Der Lippenbär kann coole Sachen

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Heute mal wieder was aus der Kategorie “Sieht cool aus – heißt cool – und kann auch coole Sachen”. Manche Tiere haben es einfach drauf: sie benutzen irgendeine körperliche Eigenart, um damit einen echten Gewinn aus ihrer Umgebung zu erzielen. Der Lippenbär benutzt seine namensgebenden, sehr langen Lippen für die Nahrungssuche. Streng genommen wüsste ich diesen Blogbeitrag allerdings anders aufziehen, nämlich: der Lippenbär hat eine so interessante Art der Nahrungsaufnahme, dass sein Körper ein paar ebenso interessante Merkmale entwickelt hat.

“Form follows function”, nennen Biologen das. Die Form folgt der Funktion. Gemeint ist, dass sich im Laufe der Evolution Körpermerkmale durchgesetzt haben (die Form also), die für eine bestimmte Funktion (die Nahrungsaufnahme zum Beispiel) am besten geeignet waren.

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Der Lippenbär hat deshalb sehr lange Lippen, die er auch noch ziemlich lustig bewegen kann. Mit ihnen kann er eine Art langes Rohr bilden. Das ist sehr praktisch, denn der Bär ernährt sich zum großen Teil von Termiten. Mit den irre langen Krallen seiner Vorderbeine gräbt er den Termitenbau auf und saugt dann wie ein Staubsauger die Insekten aus ihrem Bau. Wenn wir sowas versuchen würden, wären uns (mal abgesehen von unseren ungeeigneten Lippen) unsere Schneidezähne im Weg. Den Lippenbären fehlen aber die mittleren beiden Schneidezähne und die Termiten können ungehindert ins Maul gelangen.

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Die Tiere leben nur in Südasien – denkt so in Richtung Indien und Sri Lanka. Sie leben in Wäldern und sind vor allem (aber nicht ausschließlich) nachts unterwegs. Die armen Termiten. Da macht man sich schon mal für die Nacht zurecht und dann kommt da so ein Bär daher und verursacht Chaos. Wenigstens begnügen sich die Vierbeiner einen Teil des Jahres auch mit sehr viel Obst, Blüten und ab und zu auch mit Aas. Habt ihr mal darüber nachgedacht, was euer Lieblingsessen ist und wie eigentlich euer Mund aussehen müsste, wenn er dafür optimal geeignet wäre? Kam da was Lustiges bei raus? Das würden wir gerne mal hören.

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Autor: Johanna Prinz

ist promovierte Diplom-Biologin. Sie war früher Affenforscherin im Zoo, leitete den Bildungsbereich in einem großen Naturkundemuseum und danach ein Nationalpark-Haus am Wattenmeer. Heute arbeitet sie, von ihrer Wahlheimat Lübeck aus, im Bereich „Naturvermittlung“ – vor allem als Museumsberaterin oder Autorin für Kindersachbücher. Manchmal hebt sie Regenwürmer von der Straße auf. Mehr Infos unter: www.naturvermittlung.de

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