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Der Marderhund: „Neu“ bei uns

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Bei der Recherche zum Marderhund, habe ich etwas gelernt, das ich vorher noch nicht wusste: Sein anderer Name lautet Obstfuchs! Wie lustig ist das bitte? Schon klar: Vermutlich liegt es daran, dass er ab und zu Obst frisst und fuchsähnlich aussieht. Seine anderen Namen sind, abgesehen von „Waschbärhund“, nicht alle so bezeichnend. Der Marderhund heißt nämlich auch Tanuki (aus dem Japanischen) oder Enok.

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Es ist übrigens kein Wunder, dass der Marderhund eine asiatische Bezeichnung hat. Er stammt nämlich ursprünglich aus Asien. Erst im 19. Jahrhundert wurden Marderhunde in großer Zahl in Sibirien, China, Japan oder Korea eingesammelt (tatsächlich weiß ich gerade nicht, woher die ersten Tiere stammten) und in Russland wieder ausgesetzt – als Pelztier. Vor dort aus verbreiteten sich die Tiere und kamen in den 1960er Jahren auch in Deutschland an. Der Marderhund ist damit eine eingewanderte Art und gehört zu den so genannten „Neozoen“.

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Die Tiere haben ein breites Nahrungsspektrum – was vermutlich mit ein Grund dafür ist, dass sie sich so erfolgreich ausbreiten konnten. Egal ob Mäuse, Fische, Insekten oder Pflanzen – in einem Marderhundmagen findet sich häufig von allem etwas. Und da er nachtaktiv ist und Wälder bevorzugt, sehen wir ihn nicht so häufig.

 

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Übrigens: Obwohl der Marderhund auch „Waschbärhund“ genannt wird, ist er mit Waschbären nicht übermäßig eng verwandt: Waschbären gehören, genetisch gesehen, zur Familie der Kleinbären, Marderhunde zur Familie der Hunde. Auch sonst gibt es einige Unterschiede: Waschbären klettern gut, Marderhunde eher nicht. Waschbären leben in einer komplexen Sozialstruktur mit mehreren Tieren des gleichen Geschlechts, Marderhunde in einer monogamen Partnerschaft. Natürlich gibt es auch Gemeinsamkeiten. Eine davon: Auch der Waschbär gelangt als Pelztier in neue Lebensräume und gehört zu den Neozoen.

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Autor: Johanna Prinz

ist promovierte Diplom-Biologin. Sie war früher Affenforscherin im Zoo, leitete den Bildungsbereich in einem großen Naturkundemuseum und danach ein Nationalpark-Haus am Wattenmeer. Heute arbeitet sie, von ihrer Wahlheimat Lübeck aus, im Bereich „Naturvermittlung“ – vor allem als Museumsberaterin oder Autorin für Kindersachbücher. Manchmal hebt sie Regenwürmer von der Straße auf. Mehr Infos unter: www.naturvermittlung.de

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