Was für ein Sommer! Woche für Woche knallte die Sonne vom blauen Himmel und die Temperaturen blieben für mein Empfinden unerträglich hoch. Gefühlt habe ich die letzten Monate in abgedunkelten Räumen verbracht, damit es zwischen Drinnen und Draußen wenigstens einen marginalen Unterschied auf dem Thermometer gab. Erst gegen Abend wagte ich mich raus und fuhr in den Schrebergarten, um zu gießen, gießen, gießen. Der Lohn für die Wasser-Schlepperei ist eine überreiche Ernte verbunden mit der Frage: Was mach ich jetzt bloß damit?
Ab ins Glas
Im Gewächshaus wurden in den letzten Wochen täglich Tomaten reif. Pro Tag eine große Schüssel voll. Diese Mengen verarbeite ich zu Tomatensosse. Tomaten kochen und durch ein Sieb drücken. Einköcheln lassen und dann mit Zwiebeln und Knoblauch, Thymian, Oregano, Majoran, Basilikum, Salz und Pfeffer würzen. Noch heiß in Einmachgläser füllen – fertig! Ich liebe diese Soße und freue mich jedesmal, wenn wir im Herbst oder Winter ein Glas davon öffnen können.
Im Glas gelandet sind auch Mengen an Pflaumen. Dieses Jahr habe ich das erste Mal Pflaumenmus gekocht. Zum Obst kommen etwas Zucker und ein wenig Zimt. Mehr braucht es nicht. Stundenlang habe ich in der Küche gestanden und im Topf gerührt, bis die Masse fest genug war. Das Ergebnis schmeckt hervorragend. Das werde ich nächstes Jahr also wieder machen.
Ins Gefrierfach
Aprikosen hatte ich nicht viele. Für Marmelade hat sich die Menge nicht gelohnt, wohl aber für ein paar Portionen Eis. Einfach pürieren, nach Bedarf süßen und in Eisförmchen füllen. Im Gefrierfach sind auch Johannisbeeren und Himbeeren gelandet. Sie peppen mein Müsli auf oder Muffins. Im Froster befinden sich inzwischen auch mehrere Beutel gewürfelter Zucchini, die ich irgendwann zu Suppe oder Auflauf weiterverarbeiten werde.
In die Presse
Der Wein wird gut. Wenn ich den Garten betrete, laufe ich durch einen meterlangen Weintunnel. Die Reben hängen schwer herab und an manchen Stellen muss ich schon den Kopf einziehen. Essen kann ich das alles nicht, zumal beide Weinsorten Kerne haben. Deshalb werde ich aus den Trauben Wein beziehungsweise Federweisser machen. Die Weinpresse steht schon bereit und wenn der Versuch gelingt, backe ich zum „frischen Wein“ einen Zwiebelkuchen aus eigenen Zwiebeln und feiere ein Weinfest.
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