Hallimasch & Mollymauk

Natur und so

Es ist Glühwürmchenzeit!

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Seit ein paar Tagen verwandelt sich unser Garten mit Beginn der Dämmerung in ein Lichtspiel-Theater. Die Glühwürmchen fliegen und wir stehen staunend mittendrin. Dann flackert es mal unter dem Sommerflieder, blinkt im Efeu und leuchtet aus Versehen auch mal auf dem Saum des T-Shirts. Die Glühwürmchen-Männchen schwirren auf der Suche nach einem Weibchen umher und bezaubern uns mit ihrem Leuchten.

Das „Würmchen“ ist ein Käfer

Das Tier, das durch unseren Garten irrlichtert, wird zwar Glühwürmchen genannt, ist in Wahrheit aber ein Käfer. Tagsüber würde man ihn nicht mal sonderlich beachten, denn er ist eher unscheinbar. Seine Stunde schlägt mit Beginn der Dämmerung, denn dann begibt sich das nachtaktive Insekt auf Partnersuche. Die Weibchen, die nicht fliegen können, klettern bei Anbruch der Dunkelheit auf Pflanzen oder Bäume. Von dieser erhöhten Position aus locken sie die fliegenden Männchen an, die in etwa ein bis zwei Meter Flughöhe unterwegs sind. Damit Männchen und Weibchen zueinanderfinden, senden sie Leuchtsignale aus. Jede Art hat dabei ihre eigenen Signale. Einige senden ununterbrochen Licht, andere blinken oder machen zwischendurch mal längere Pausen. Weil sie um die Johannisnacht (23. auf den 24 Juni) besonders aktiv sind, werden sie auch Johanniswurm genannt.

Meister der Lichterzeugung

Foto: Marion Schreiber fireflies III via photopin (license)

Foto: Marion Schreiber fireflies III via photopin (license)

Das Licht produzieren die Leuchtkäfer, von denen es weltweit über 2000 Arten gibt, selbst. Diese Fähigkeit zur Lichterzeugung nennt man Biolumineszenz und es handelt sich dabei um einen komplizierten chemischen Prozess. Ein Reiz aktiviert das sogenannte Luziferin in den Zellen und durch weitere chemische Verbindungen entsteht Licht. Das könnten die Käfer theoretisch auch tagsüber bilden, nur wäre ihr Licht dann kaum zu sehen. Bester Zeitpunkt für die Beobachtung ist deshalb zwischen 22 und 24 Uhr.

Wie wäre es also, wenn ihr den Abend mal im Garten, im Park oder an einem Waldrand verbringt und den Glühwürmchen bei ihrem Hochzeitsflug zuschaut?

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Autor: Karolin Küntzel

Jahrgang 1963, ist freiberufliche Autorin, Dozentin und Kommunikationstrainerin. Sie studierte Germanistik, Geschichte und Weiterbildungsmanagement in Berlin und war lange Zeit in der freien Wirtschaft tätig. Seit 2006 ist sie selbstständig, unterrichtet und schreibt Sachbücher für Kinder und Erwachsene. Ihre Wissbegier hat sie quasi zum Beruf gemacht. Sie lebte mehrere Jahre alleine in einem Haus im Wald, mehrere Wochen mit einer kleinen Crew auf einem Schiff auf dem Atlantik und bezeichnet sich selbst als überzeugte Rausgängerin. Sie sieht gerne unter Steinen nach. Mehr Infos unter: www.karibuch.de

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