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Natur und so

Mit Storchschnabel gegen Giersch

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GierschIch hatte noch nie ein Giersch-Problem. Ihr auch nicht? Dann habt ihr vermutlich, so wie ich, keinen Garten. Zumindest habe ich den Eindruck, dass ein großes Problem in so gut wie allen Gärten eine einzige Pflanze ist: der weiße Giersch! Zumindest jammern gerade viele, die den Giersch bekämpfen wollen. Das muss ja ein Teufelszeug sein, dachte ich mir. Wieso ist meine Kollegin dann so entspannt?

Meine Kollegin hatte nämlich auch mal Giersch im Garten. Mich würde mal interessieren, wie viele von euch schon damit zu tun hatten und ob er euch stört. Diejenigen, denen ich beim Jammern zuhören durfte, haben mir jedenfalls sowas erzählt:

Foto: pixabay.com

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Der Giersch ist eine Pflanze, die eigentlich ganz hübsch aussieht. Offenbar wirkt sie auch gehen Rheuma und Gicht, doch wenn sie erstmal in deinem Garten angekommen ist, vermehrt sie sich wie irre und überwuchert alles andere. Wer den Giersch im Garten hat, muss jedes Jahr rupfen, rupfen, rupfen, lerne ich. Besonders blöd ist, dass sich die Pflanze unterirdisch durch Ausläufer vermehrt und dadurch überall nach oben schießen kann. Und da ich selbst noch gar keine Erfahrung mit dem Giersch gemacht habe, bin ich angemessen entsetzt. Die armen Gärtner!

Foto: pixabay.com

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Doch neulich erzählte mir eine Kollegin ganz entspannt, dass sie gegen ihren Giersch ganz einfach gewonnen hat: mit rosa Storchschnabel. (Ja, er muss rosa sein. Die Kollegin sagt, andere Farben funktionieren nicht. EDIT: Der Storchschnabel der Wahl ist Geranium cantabrigiense, sagt die Kollegin.) Im Gegensatz zum Giersch wurzelt diese Pflanze nur oberflächlich. Wenn man will, kann man mit wenig Kraftaufwand ganze Matten davon hochheben. Trotzdem bedeckt der Storchschnabel den Boden ganz gut.

Die Kollegin vermutet, dass er so viel Schatten macht, dass darunter nichts anderes mehr wächst.

Foto: pixabay.com

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Zumindest ist in ihrem Garten nach ein paar Jahren zwischen dem Storchschnabel kein Giersch mehr hochgekommen. Ihr Garten ist jetzt gierschfrei. (Ist das überhaupt ein Wort?)

Schreibt uns doch mal in die Kommentare, ob ihr eurem Giersch auch bekämpfen wollt, oder ob ihr ihn eigentlich ganz nett findet. Oder auch gerne, wie ihr das im eigenen Garten überhaupt so handhabt. Ich bin gespannt!
P.S.: Wer den Giersch übrigens ohne Storchschnabel loswerden will, kann mal bei Stefan von Parzelle94 gucken. Der weiß, wie man Giersch vernichtet. Spoiler: Es hat was mit “erfühlen” zu tun.

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Autor: Johanna Prinz

ist promovierte Diplom-Biologin. Sie war früher Affenforscherin im Zoo, leitete den Bildungsbereich in einem großen Naturkundemuseum und danach ein Nationalpark-Haus am Wattenmeer. Heute arbeitet sie, von ihrer Wahlheimat Lübeck aus, im Bereich „Naturvermittlung“ – vor allem als Museumsberaterin oder Autorin für Kindersachbücher. Manchmal hebt sie Regenwürmer von der Straße auf. Mehr Infos unter: www.naturvermittlung.de

20 Kommentare

  1. Wir haben Giersch im Garten. An verschiedenen Stellen, wo er auch brav bleiben darf. Groß gerupft wird da nie, denn das ergibt sich schon von selbst: Wo Wiese ist, kommt er eher nicht durch – und gut, wo jetzt andere Pflanzen stehen, da muss er halt schon mal ein bisschen eingedämmt werden. Aber ich liebe Giersch. Hatte letztes Jahr den Test gemacht: Kartoffeln mit 2 Sorten grüner Soße: Das eine war Spinat, das andere war Gierschsoße. Ist keinem aufgefallen, dass das Teil eines Experiments war, denn geschmacklich ist das relativ ähnlich – und beides total lecker.

    Im Sommer mache ich auch Gierschlimo: Apfelsaft, Wasser, irgendwas zum Süßen – und dazu Giersch und ein paar andere intensive Kräuter (Zitronenmelisse oder so). Das dann ein paar Stunden ziehen lassen … Sehr beliebt.

    Mit jungen Blättern kann man auch Salat bereichern – und ältere machen sich gut als Zusatzwürze in Suppen. 🙂

  2. Ich muss zugeben, dass ich Giersch nicht unbedingt in meine Nachtgebete einschließe. In unserem Garten wuchert so einiges, u.a. auch Giersch. Wenn man ihn lässt, und ich lasse ihn meistens. Weil er eh immer wiederkommt.
    Selbst gegessen und anderweitig verwendet habe ich ihn noch nicht, das liegt aber vor allem daran, dass wir drei Freigänger-Katzen haben, die gern etwas in der Erde hinterlassen. 😉 Eine Freundin rupft den Giersch und legt ihn aufs Brot, einen nicht zu milden Käse darauf und fertig. Soll wirklich lecker sein.

  3. Finde euren Artikel sehr interessant und werde mir Storchschnabel (rosa) besorgen. Ich bin schon seit 30 Jahren im Garten. Vor drei Jahren habe ich in meiner Staudenrabatte (ca 50qm) versucht Giersch auszurotten. 6qm Erde wurden einen Spatentief ausgehoben und mit neuer Muttererde aufgefüllt.
    Viel Arbeit mit den Ergebnis : seit letztem Jahr ist der Girsch wieder da. Hatte dem Kampf schon aufgegeben.

  4. Oh super! Vielen Dank für den Tipp! Ich habe Strorchenschnabel hinten im Garten. Werde gleich ein paar Pflanzen nach vorne umsetzen!

    • Viel Erfolg! Soweit ich weiß, muss man am Anfang aber schon noch aktiv gegen den Giersch vorgehen. Offenbar kommt er dann aber nicht so stark wieder. Wie gesagt: Stefan hat in seinem Blog super beschrieben, wie man das macht. (Und natürlich garantiere ich für nichts, denn ich habe ja nicht mal einen Garten!)

      • P.S.: Die Kollegin sagt, man muss Geranium cantabrigiense pflanzen. So heißt der Storchschnabel, den sie im Garten hat.

  5. Der Storchschnabel geranium cantabrigense (ich glaube, er heißt so) wird oft auch zur Unterpflanzung von Straßenbegleitgrün (sprich Bäumen am Straßenrand) eingesetzt, weil er so pflegeleicht ist. Er wuchert zwar auch, aber es reicht in meinem Garten, einmal im Jahr durch alle Beete gehen und den Storchschnabel von den Pflanzen, die er nicht überwuchern soll, durch ausrupfen zu entfernen. Man braucht eigentlich auch zum Pflanzen noch zum Entfernen des Storchschnabels einen Spaten, er wächst (bei mir) einfach da, wo ich ihn auf die Erde lege…
    Wenn der Storchschnabel den Giersch unterdrückt hat, kann man andere Bodendeckel nachpflanzen, z.B Elfenblume, die hält, finde ich, den Boden auch recht unkrautfrei.
    Ich habe auf jeden Fall in diesem Jahr in unserem 600m2 Garten nur ca eine Stunde mit Giersch rupfen verbracht, während es in früheren Jahren im April und Mai eine Stunde AM TAG war.

    P.S. falls jemand in der Nähe von Lübeck wohnt, ich gebe gern einen Sack Ableger von meinem Storchschnabel ab.

    • Hi
      habe gerade deinen Post gelesen bin auf der Suche nach einer Möglichkeit Girsch in den Griff zu bekommen,
      da es von dem Storchenschnabel (Geranium Cantabrigense) verschiedenste Sorten gibt würde mich sehr Interressieren welche sorte sie haben.

      Mit freundlichem Gruß
      H.Zander

    • Moin Heike, hätte Interesse in Ableger.

    • Liebe Heike,

      gerne würde ich mir von deinem Storchenschnabel etwas beholen. Ich wohne in Lübeck
      Meine Adresse ist …

      • Hallo Gesche,
        dürfen wir Heike deine E-Mail-Adresse weiterleiten? Dann könnt ihr euch direkt kurzschließen.
        Viele Grüße
        Johanna

  6. Ich habe viele Jahre den Giersch bekämpft , mal Erde ausgetauscht , mal Erde durchgesiebt, mal Pesto daraus gemacht, und vor 2 Jahren habe ich „ Balkan Storchschnabel „ ( gibt es einen lat. Namen für)gepflanzt und seit diesem Jahr ist er
    Nicht mehr zu finden.

    • Hallo Monika,
      dein Post ist schon einige Zeit her,vielleicht liest du meinen trotzdem.Du hast geschrieben das er seit einem Jahr nicht mehr zu finden ist.Meintest du den Giersch oder den Storchenschnabel?
      Beste Grüße,
      Celia

      • Hallo Celia,
        ich denke, sie meinte den Giersch, der nicht mehr zu finden ist. Denn den hat sie offensichtlich mit Storchschnabel erfolgreich “bekämpft”.
        Viele Grüße
        Johanna

  7. Ich hatte mal Pfefferminze. Dazu habe ich irgendwann Storchschnabel gepflanzt. Der hat sogar die Minze vertrieben. Jetzt geht es dem Giersch an den Kragen. Danke für die Tipps.

  8. Ich genieße meinen Giersch einfach. Als Spinat, als Salat, als Suppe, als Tee. Er ist sehr gesund und zudem auch noch lecker.

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