Die ersten Marienkäfer habe ich schon gesichtet. Sie schienen nach der Kälte noch etwas steif auf den Beinchen, machten dann aber in der Sonne auf der Terrasse einen ganz munteren Eindruck. Sieben Punkte hatten sie auf den roten Deckflügeln. Bedeutet das, sie sind sieben Jahre alt?
Von Geburt an sieben
Nicht nur viele Kinder glauben fest daran, dass die Anzahl der Punkte auf dem Marienkäfer etwas über dessen Alter aussagt. So sollen sie dem Lebensalter der Tierchen entsprechen. Doch weit gefehlt. Der Marienkäfer kommt schon mit einer festgelegten Punktzahl auf die Welt. Und an ihr ändert sich sein ganzes Leben lang nichts mehr.
Glückszahl
Allein in Mitteleuropa gibt es an die 100 verschiedenen Arten, ungefähr 4500 sind es weltweit. Hierzulande ist der Siebenpunkt (Coccinella septempunctata), der nach eben dieser Punktezahl benannt ist, der bekannteste und vermutlich auch der beliebteste. Er gilt wegen seiner sieben Punkte als Glücksbringer. Darüber hinaus ist er des Gärtners guter Freund, denn er leistet in der natürlichen Schädlingsbekämpfung außerordentlich gute Dienste. So kann ein einzelner Siebenpunkt bis zu 50 Blattläuse täglich verspeisen. 2006 wurde er sowohl in Deutschland wie auch in Österreich zum Insekt des Jahres gewählt.
Mal schnell tot umfallen
Droht ihnen Gefahr lassen sie sich fallen und stellen sich tot. Dabei haben sie von vielen Insekten nichts zu befürchten, da sie nicht sonderlich gut schmecken. Sie geben ein gelbliches Gift, Coccinellin, ab das Ameisen zum Beispiel erfolgreich abschreckt. Fressfeinde wie Vögel, Eidechsen, Spitzmäuse, Frösche und Spinnen hält das jedoch nicht ab.
Vom Ei zum Käferchen
Marienkäfer verlieren keine Zeit und beginnen direkt nach der Überwinterung mit der Paarung. Ende April bis Anfang Mai legt das Weibchen dann die Eier ab. Bis zu 400 Stück werden in mehreren Portionen an die Unterseite von Blättern „geheftet“. Nach etwa einer Woche schlüpfen die Larven, die bis zur Verpuppung vier Häutungen durchlaufen. Nach 30 bis 60 Tagen ist dann die Entwicklung des Marienkäfers vollständig abgeschlossen.
Punkte Vielfalt
Zu den weiteren Marienkäfern, die nach ihren Punkten benannt sind, gehören der ebenfalls häufig anzutreffende Zweipunkt, der Vierpunkt, der am liebsten Schildläuse verspeist, der Vierzehnpunkt, der mit zu den wirkungsvollsten Schädlingsbekämpfern gehört, aber auch der Zweiundzwanzigpunkt, der sich ausschließlich pflanzlich von Pilzmyzel ernährt.
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