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Natur und so

Nestflüchter, die keine Küken sind

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Foto: pixabay.com

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Bald ist Ostern und überall sieht man Bilder von niedlichen Küken. Dass die Nestflüchter sind, haben wir schon mal gehört: So ein Küken schlüpft aus dem Ei, braucht einen kurzen Moment, bis es alleine stehen kann und läuft dann sofort durch die Gegend – so ganz anders als die rosa Küken der Amsel oder der Meise, die erst noch länger im Nest sitzen müssen, bevor ihnen überhaupt die ersten Federn wachsen.  Nestflüchter sind schon früh einigermaßen selbstständig, auch wenn sie noch viel lernen müssen. Heute geht es mal um die, die keine Küken sind.

 

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Reptilien: raus aus dem Ei, raus aus dem Nest

Meeresschildkröten machen es wie viele Reptilien: sie graben ein Loch in den Boden und legen dort ihre Eier hinein. Dann schütten sie alles wieder zu und verschwinden. Im Gegensatz zu den Vögeln bebrüten sie ihre Eier nicht, sondern überlassen es der Sonne, alles schön warm zu halten. Sind die kleinen Schildkröten fertig entwickelt, schlüpfen sie aus dem Ei, graben sich an die Oberfläche und suchen sich ihren Weg zum Meer. Anders als andere Tiere brauchen sie ihre Mütter nicht mehr, um sich etwas abzugucken. Im Gegenteil: die richtige Nahrung finden sie von selbst und auch im Meer orientieren sie sich alleine.

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Zebrafohlen: auf die Beine und los!

Auch junge Zebras sind Nestflüchter. Sie werden in der afrikanischen Savanne geboren, wo es gefährlich wäre, zu lange am Boden zu bleiben. Die Fohlen können schon kurz nach der Geburt stehen und versuchen sofort die ersten wackeligen Schritte. Später laufen sie neben ihren Müttern her, wenn die ganze Herde weiterzieht. Wisst ihr noch? Sie erkennen ihre Mutter unter tausenden Zebras wieder: am Schulterdreieck! Ein Zebrafohlen geht allerdings nicht sofort eigene Wege, denn es braucht Muttermilch und schaut sich von seiner Mutter das richtige Zebraverhalten ab.

Wie immer gibt es in der Natur so ungefähr nichts was es nicht gibt. Es gibt Reptilien mit Brutpflege (Krokodile), Säugetiere, die Nesthocker sind (Kaninchen) und bei den Vögeln ist ja sowieso alles drin: da gibt es ebenfalls beides. Nervt doch mal euren Osterbesuch mit dem neuen Wissen über Küken und Tiere, die keine Küken sind.

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Autor: Johanna Prinz

ist promovierte Diplom-Biologin. Sie war früher Affenforscherin im Zoo, leitete den Bildungsbereich in einem großen Naturkundemuseum und danach ein Nationalpark-Haus am Wattenmeer. Heute arbeitet sie, von ihrer Wahlheimat Lübeck aus, im Bereich „Naturvermittlung“ – vor allem als Museumsberaterin oder Autorin für Kindersachbücher. Manchmal hebt sie Regenwürmer von der Straße auf. Mehr Infos unter: www.naturvermittlung.de

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