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Papa, Papa, Kind: Schwule Pinguine und ihr Nachwuchs

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Liebe kennt keine Grenzen – das lässt sich auch immer wieder im Tierreich beobachten. Da verliebt sich ein Schwan auf dem Aasee in ein Tretboot, ebenfalls im Münsterland ist ein Schwan in einen kleinen Traktor verknallt und ein Eselspinguin in Konstanz wollte nicht mehr vom Gummistiefel seines Pflegers lassen. Unerfüllte Liebe, wohin man blickt. Da ging es den beiden schwulen Pinguinen aus dem Zoo von Sydney doch viel besser, denn sie haben inzwischen Nachwuchs bekommen. Wie das?

Sphen und Magic heißen die glücklichen Väter, die sich im Zoo kennen- und lieben gelernt haben. Eine ganz besondere Beziehung verbindet die beiden, dessen waren sich die Pfleger sicher. Sie reagierten auf die Gesänge und Rufe des jeweils anderen und das ist unter Pinguinen ein echter Liebesbeweis.

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Als sie dann während der Paarungszeit begannen, ein Nest aus Kieselsteinen zu bauen, war klar, die beiden wollen ein Kind. In freier Wildbahn bleibt es in so einem Fall vermutlich bei dem unerfüllten Kinderwunsch, im Zoo hatten die beiden Glück. Ein anderes Pinguinpaar hatte zwei Eier, konnte aber nur eines ausbrüten, also legten die Pfleger es kurzerhand in das Nest der beiden Männchen. Diese hegten und pflegten es und brüteten es schließlich aus. Nun sind sie stolze und liebevolle Väter und können ihr Glück wahrscheinlich kaum fassen. Wie sie ihr Küken nennen, weiß man nicht, aber sobald das Geschlecht des Nachwuches feststeht, dürfen die Zoobesucher dem Kleinen auch einen Namen geben.

Sphen und Magic sind dabei nicht die ersten gleichgeschlechtlichen Pinguine, die Nachwuchs bekamen. 2009 wurden im Zoo von Bremerhaven die Humboldtpinguine Z und Vielpunkt ebenfalls zu stolzen Papas.

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Auch in Madrid wurde ein schwules Paar Eltern und in Neuseeland zog das lesbische Pärchen Thelma und Louise ein Küken auf. Dass dies so problemlos funktioniert, liegt am Brutverhalten der Tiere, das bei beiden Geschlechtern gleich ist. Die Pinguine brüten zu gleichen Teilen und wechseln sich auch später in der Pflege und Aufzucht der Jungen ab. Für einen Bruterfolg ist es deshalb nicht entscheidend, ob das Paar homo- oder heterosexuell ist. Mama-Mama-Kind, Papa-Papa-Kind oder Mama-Papa-Kind – alles ist möglich, sofern man ein Ei hat.

Autorin: Karolin Küntzel

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Autor: Karolin Küntzel

Jahrgang 1963, ist freiberufliche Autorin, Dozentin und Kommunikationstrainerin. Sie studierte Germanistik, Geschichte und Weiterbildungsmanagement in Berlin und war lange Zeit in der freien Wirtschaft tätig. Seit 2006 ist sie selbstständig, unterrichtet und schreibt Sachbücher für Kinder und Erwachsene. Ihre Wissbegier hat sie quasi zum Beruf gemacht. Sie lebte mehrere Jahre alleine in einem Haus im Wald, mehrere Wochen mit einer kleinen Crew auf einem Schiff auf dem Atlantik und bezeichnet sich selbst als überzeugte Rausgängerin. Sie sieht gerne unter Steinen nach. Mehr Infos unter: www.karibuch.de

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