Waldbaden, Wandern oder in der Natur spazieren tut gut. Das ist keine besonders neue Erkenntnis. Zahlreiche Studien belegen, dass sich der regelmäßige Aufenthalt in der Natur günstig auf Herz-Kreislauferkrankungen sowie Diabetes auswirken kann. Kinder, die viel draußen sind, können sich besser konzentrieren und sind ausgeglichener. Ein Waldspaziergang senkt den Blutdruck und den Stresspegel, mindert Schmerzen und schlechte Laune, schafft Wohlbefinden und fördert Kreativität. Bei so viel positiven Effekten liegt die Frage nahe: Warum gibt es das nicht auf Rezept? Gibt es doch – seit kurzem in Kanada.
Park prescription
Weg mit den Tabletten und raus in die Natur. Statt Blutdrucksenkern verschreiben Ärzte in Kanada seit neuestem Zeit in der Natur. Wirkt nicht so schnell, dafür aber zuverlässig und abgesehen von einer gesunden Gesichtsfarbe auch ohne nennenswerte Nebenwirkungen. Zweimal pro Woche für mindestens 20 Minuten am Stück (besser noch eine Stunde) sollen sich die Patienten an die frische Luft begeben und durchatmen. Wer in Nähe eines Nationalparks wohnt, erhält dort kostenlosen Eintritt. Die Möglichkeit der „Park-Verschreibungen“ findet bei den Ärzten großen Anklang und es ist davon auszugehen, dass die Resonanz auch unter den Patienten gut ist. Die Parks bekommen neue Fans, die Besucher tun etwas für ihre Gesundheit und integrieren Naturbesuche wieder mehr in ihren Alltag.
Das täte uns allen gut – auch ohne Rezept. Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge halten wir uns 22 Stunden am Tag drinnen auf. Dabei lebten wir in früheren Zeiten fast ausschließlich outdoor. Nun hocken wir auf dem Sofa, dem Bürostuhl oder in der U-Bahn und bewegen uns viel zu wenig. Und was haben wir davon? Zivilisatioskrankheiten! Also hoch mit Euch, raus an die Luft!
Die Webseite über die Park prescriptions könnt ihr später auch noch lesen.
- Plastik in der Arktis - 2. Februar 2024
- Vergissmeinnicht #205 - 30. Januar 2024
- Was ist eine Fossa? - 8. Dezember 2023