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Raupe Nimmersatt: der Buchsbaumzünsler

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Foto: pixabay.com

Das Grauen der Kleingärtner hatte einen Namen: Buchsbaumzünsler. Bei der Gemeinschaftsarbeit im Schrebergarten gab es viele Klagen. Diesmal allerdings nicht über mangelnd geharkte Wege, sondern über das Dahinscheiden der Schrebergarten-Buchsbäume. Ganze Hecken und Beeteinfassungen soll die gefrässige Raupe in Nullkommanichts entlaubt haben. Auch unseren Haus-Nachbarn hatte es erwischt und dann waren wir dran. Sahen die großen Buchskugeln an der Terrasse noch top aus, zeigten sich die Bäumchen neben der Haustür schon arg ramponiert. Vorne pfui, hinten hui! Zeit zu handeln!

Wer war das?

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Wir bogen die Zweige des „Pfui-Buchses“ auseinander und konnten den Übeltäter sehen. Eine ca. fünf Zentimeter lange grüne Raupe mit schwarzen Punkten. Und sie war nicht alleine. Mehrere dieser Viecher fraßen sich genüsslich durch den Busch. Denn das ist es, was die Raupe kann und mag: Fressen – den ganzen Tag. Ihre einseitige Ernährung – Buchs, immer nur Buchs – ist der Grund für die großen Schäden, die sie am immergrünen Strauch verursacht.

Der Buchsbaumzünsler ist ein kleiner Falter. Er legt seine Eier an der Unterseite von Buchsbaumblättern ab – und zwar nur dort. Daraus schlüpfen dann die nimmersatten Raupen. Wie im Schlaraffenland müssen die sich fühlen. Nach mehreren Larvenstadien verpuppt sich der Buchsbaumzünsler und schlüpft nach rund einer Woche als Falter. Und dann geht das Spiel wieder von vorne los. Bis zu drei Generationen können im Laufe eines Sommers über den Buchsbaum herfallen.

Wird der wieder?

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Zur Bekämpfung der Raupe kursieren viele Tipps in den Fachzeitschriften und im Netz. Ich habe es bei den bisher verschonten Pflanzen mit dem Gartenschlauch und Wasser versucht. Regelmäßig habe ich die Buchsbäume an der Terrasse kräftig und ausdauernd geduscht und bis jetzt sehen sie noch ganz gut aus. Angeblich mag der Buchsbaumzünsler das nicht. Mal sehen, ob da etwas dran ist. Für die löcherigen Exemplare am Eingang kam diese Hilfe zu spät. Auch die Methode, den Baum in einen schwarzen Müllsack zu hüllen und ihn der Sommerhitze auszusetzen, bis die Raupen nicht mehr können, kam wegen der Größe der Büsche nicht infrage. Deshalb haben wir sie mit einem Pflanzenschutzmittel behandelt, das für andere Insekten unschädlich sein soll. Ob diese Buchsbäume genesen werden, wird sich zeigen. Raupen sind jedenfalls nicht mehr zu sehen.

Oft wird auch empfohlen, die Raupen abzusammeln (bitte Handschuhe anziehen) und dann zu entsorgen. Entweder in einem gut verschlossenen Müllbeutel in der Restmülltonne oder nach einer frostigen Nacht im Tiefkühler in der Biotonne. Also bitte, macht das wirklich jemand? Buchsbaumzünsler im Gefrierbeutel neben die Buschbohnen legen? Ohne mich. Lieber überlasse ich den Raupen den Buchs und pflanze in Zukunft etwas anderes.

Autorin: Karolin Küntzel

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Autor: Karolin Küntzel

Jahrgang 1963, ist freiberufliche Autorin, Dozentin und Kommunikationstrainerin. Sie studierte Germanistik, Geschichte und Weiterbildungsmanagement in Berlin und war lange Zeit in der freien Wirtschaft tätig. Seit 2006 ist sie selbstständig, unterrichtet und schreibt Sachbücher für Kinder und Erwachsene. Ihre Wissbegier hat sie quasi zum Beruf gemacht. Sie lebte mehrere Jahre alleine in einem Haus im Wald, mehrere Wochen mit einer kleinen Crew auf einem Schiff auf dem Atlantik und bezeichnet sich selbst als überzeugte Rausgängerin. Sie sieht gerne unter Steinen nach. Mehr Infos unter: www.karibuch.de

2 Kommentare

  1. Ja, mich hat es auch erwischt. 2 große Buchsbaumkugeln waren befallen. Ich hab kurzen Prozess gemacht und sie abgeschnitten und entsorgt.
    Will eh meinen Garten mehr auf Pflanzen umstellen, die sich dem Klimawandel anpassen, Hitze vertragen und kein/kaum Wasser brauchen.

    Zaunpfahlwink! Tipps?

    LG

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