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Natur und so

Rosmarin: gar nicht so empfindlich

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Foto: K. Küntzel

Letzten Herbst haben wir im Hausgarten ein wahres Rosmarin-Monster aus einem Beet gegraben. Der ausufernde Strauch musste einem Gartenhaus weichen. Seine neue Heimat bekam er im Schrebergarten. Dort setzten wir ihn in ein großes Loch, füllten die ausgehobene Erde wieder ein, drückten sie fest, gossen an und hofften, dass sich der Busch dort wohlfühlt. Und dann?

Dann taten wir den Winter über nichts.

Eiseskälte, Wind und Schnee

Foto: pixabay.com

Rosmarin ist im Mittelmeerraum heimisch und dementsprechend sonnenliebend. Er mag es warm und kommt gut mit Trockenheit zurecht. In Deutschland wird er meist in Töpfen und Kübeln kultiviert und weniger im Freiland, weil nicht alle Sorten winterhart sind. Das verkündet jedenfalls die einschlägigie Literatur. So gesehen war es ein Wagnis, den Rosmarin am neuen Platz ungeschützt zurückzulassen. Kein Vlies, keine angehäufelte Erde hat ihn vor den tagelang andauernden strengen Frösten, dem eisigen Wind und dem Schnee geschützt. Den Busch hat das anscheinend nicht gekümmert. Im Gegenteil: er machte immergrün und robust eine gute Figur im verwelkten und abgeernten Schrebergarten und war der Hingucker nach der Schneeschmelze mit seinem frischen Grün. Entweder hatten wir einen der tatsächlich winterharten Sträucher im Hausgarten oder Rosmarin ist gar nicht so empfindlich, wie man meint.

Wundersame Rosmarin-Vermehrung

Foto: K. Küntzel

Für die zweite Vermutung spricht, dass sich Rosmarin sehr einfach über Stecklinge vermehren lässt. Dazu schneidet man einen etwa 10 bis 15 Zentimeter langen Zweig ab und steckt ihn mit der Schnittstelle in Erde. Jetzt nur noch regelmäßig wässern und dann bilden sich Wurzeln. Das ist alles. Es geht aber noch einfacher. Beim Versetzen des Rosmarin-Monsters sind ein paar Triebe abgebrochen, die ich nicht wegschmeißen wollte. Damit die Nadeln frisch bleiben und ich sie auch in den nächsten Tagen noch zum Würzen verwenden konnte, habe ich die Zweige einfach in ein Glas Wasser gestellt. Dort sind sie den Winter über geblieben und haben reichlich Wurzeln geschlagen. Sobald es draußen etwas wärmer ist, pflanze ich sie ins Beet und züchte mir im Hausgarten an anderer Stelle ein neues Monster heran.

Habt ihr auch Pflanzen, die sich zu wahren Riesen entwickelt haben? Was macht ihr mit Ihnen?

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Autor: Karolin Küntzel

Jahrgang 1963, ist freiberufliche Autorin, Dozentin und Kommunikationstrainerin. Sie studierte Germanistik, Geschichte und Weiterbildungsmanagement in Berlin und war lange Zeit in der freien Wirtschaft tätig. Seit 2006 ist sie selbstständig, unterrichtet und schreibt Sachbücher für Kinder und Erwachsene. Ihre Wissbegier hat sie quasi zum Beruf gemacht. Sie lebte mehrere Jahre alleine in einem Haus im Wald, mehrere Wochen mit einer kleinen Crew auf einem Schiff auf dem Atlantik und bezeichnet sich selbst als überzeugte Rausgängerin. Sie sieht gerne unter Steinen nach. Mehr Infos unter: www.karibuch.de

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