Im Sommer wollen wir ein paar Tage Urlaub in Dänemark machen. Da war ich als Kind schon oft und kann mich noch gut erinnern, wie wir uns stundenlang abmühten, von der Mole aus Schollen zu angeln. Irgendwann hatten wir dann tatsächlich Glück und zogen einen platten Fisch aus dem Meer. Jetzt frage ich mich: War das eine Scholle oder war es eine Flunder? Leider kann ich mich nicht mehr an die Haut des Fisches und an seine Augen erinnern.
Sie braucht es aber, um den Fisch eindeutig zu identifizieren.
Da bist du platt
Zuerst einmal zu den Gemeinsamkeiten. Scholle, Steinbutt und Flundern gehören zu den Plattfischen. Das macht ihre Unterscheidung auch so schwierig, denn auf den ersten Blick sehen sie sich sehr ähnlich. Ihre Haut ist oben pigmentiert, unten weiß und die Augen sitzen beide auf einer Körperseite. Sie leben am Gewässergrund und ernähren sich von kleinen Fischen oder wirbellosen Tieren, die ebenfalls in Bodennähe leben. Plattfische verstecken sich gerne im Sand und sind dann kaum zu sehen.
Augen links oder rechts?
Legt ihr eine Flunder neben eine Scholle und einen Steinbutt, fallen euch die Unterschiede bestimmt auf. Da ist zum einen die Haut. Flundern haben eine Haut wie Schmirgelpapier, sie ist sehr rau. Schollen flutschen einem dagegen gern mal durch die Finger, wenn man sie halten will. Ihre Haut ist ganz glatt. Beim Steinbutt könntet ihr lauter kleine Knubbelchen auf der Haut ertasten. Diese Hautdornen finden sich auf dem ganzen Körper. Bei der Scholle sitzen die Augen immer auf der rechten, beim Steinbutt immer auf der linken Körperseite.
Flundern sind meistens rechtsäugig, es gibt aber auch Exemplare, bei denen die Augen nach links gewandert sind. Unterschiede gibt es auch bei der Färbung. Am unauffälligsten ist der Steinbutt mit seiner dunkelbraunen oder sandfarbenen Färbung auf der Oberseite. Schollen und Flundern sind oft Braun bis gräulich und haben rote Flecken. Bei der Scholle sind sie deutlich ausgeprägter.
Eigentlich sollte es anhand dieser Merkmale ganz leicht sein, die Fische auseinanderzuhalten. Falls nicht, könnt ihr es immer noch mit den Norddeutschen halten: Die nennen jeden Plattfisch Butt.
Autorin: Karolin Küntzel
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24. Oktober 2021 um 20:30
Prima, sehr gut dargestellt! Ein großartiger Fisch, der wirklich eine echte Delikatesse ist! Hoffentlich wird ihm sein Lebensraum nicht genommen!