Ich bin ganz begeistert! Vergangenes Wochenende habe ich im Schrebergarten die letzte Ernte eingebracht und meinen Topinambur aus dem Boden gezogen. Toll sahen die Knollen aus und ich war erstaunt, wie viele sich überhaupt gebildet hatten. Da es mein erstes „Topi-Jahr“ war, hatte ich keine Ahnung, wie ertragreich die Pflanze ist und ob das überhaupt etwas wird.
Es wurde – und dabei habe ich gar nicht viel gemacht.
Pflanze für Faule
Das wünscht sich doch jeder Gärtner: wenig Arbeit, viel Ertrag. So gesehen ist meine neue Lieblingsknolle ideal für Menschen, die nicht jede freie Minute gebückt durchs Beet krauchen möchten. Topinambur ist sehr pflegeleicht, allerdings wuchert die Pflanze stark und sollte deshalb nicht in Mischkultur gepflanzt werden.
Ich habe meinen drei Knollen aus dem Baumarkt ein Plätzchen am Gartenzaun frei gemacht und sie dort in die leicht gelockerte Erde gestopft. Das war es eigentlich schon. Viel gekümmert habe ich mich nicht und der Sommer war bei uns ganz schön trocken. Unverdrossen hat sie trotzdem getrieben und im Laufe der Zeit eine stattliche Höhe erreicht. Bis zu drei Meter kann Topinambur hoch werden. Bei mir waren es etwa 2,50 Meter. Sie hat sich gut am Zaun gemacht und herrlich geblüht.
Sonnenköpfchen
Topinambur ist mit den Sonnenblumen verwandt und bildet schöne gelbe Blütenköpfchen. Wer es also nicht so mit Gemüse hat und mehr auf Blumen steht, die auch in der Lage sind, einen Sichtschutz zu bilden, verliebt sich vielleicht ebenfalls in die Pflanze, die ursprünglich aus Nord- und Mittelamerika stammt. Im späten Herbst vertrocknen die langen Stängel und dann ist es Zeit, die Knollen zu ernten. Wer nicht alles auf einmal aus dem Beet holen möchten, kann die Knollen auch in der Erde lassen. Sie vertragen auch strengen Frost. Von meiner Ernte habe ich ein paar kleine Knollen wieder zurück in die Erde gelegt, damit dort auch im nächsten Jahr Topinambur wächst. Und was macht man dann mit den Knollen? Viel!
Tausendsassa Topinambur
Topinambur ist richtig lecker – finde ich. Die Knolle schmeckt leicht nussig und erinnert mich an Wasserkastanien. Sie ist gesund, herrlich knackig und ihr könnt mit ihr unzählige Gerichte in allen erdenklichen Zubereitungsarten herstellen. Sie schmeckt roh zusammen mit Apfel im Salat, gekocht und gebraten wie Kartoffeln, ihr könnt sie aber auch backen, dünsten, entsaften und zu Schnaps brennen. Ich mag sie im Moment am liebsten roh als Snack für zwischendurch. Köstlich! Bald wird meine Ausbeute verputzt sein und dann freue mich schon darauf, wenn die Pflanze ein wenig wuchert und die Ernte demnächst noch größer ausfällt.
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